Digital

Akustisches Monitoring in Tunneln – Erfahrungen mit dem ersten Demonstrationssystem

Publikation aus Digital

Graf, F., Rattei, G.

6.-8. Mai in Hamburg , 5/2009

Abstract:

Das System zum Akustischen Tunnelmonitoring verfolgt einen neuen Ansatz zur Erhöhung der Sicherheit in Tunneln.
Der große Vorteil akustischer Methoden zur Unfallerkennung besteht darin, dass damit verbundene spezifische Geräusche immer zum Zeitpunkt des Geschehens auftreten – und nicht erst nach einiger Zeit – und diese auf Grund der Eigenart mit großer Sicherheit detektiert werden können. Unfälle bzw. kritische Ereignisse in Tunneln sind praktisch immer von einem speziellen, deutlich unterscheidbaren Unfallgeräusch begleitet, weshalb eine automatische Detektion möglich ist.
Die Erfahrungen aus dem ersten Demonstrationssystem haben gezeigt, dass die Realisierung eines echtzeitfähigen Systems zum Akustischen Tunnelmonitoring mehr als überzeugt hat, wobei die Problemstellungen sowohl hardwareseitig als auch softwareseitig gelöst wurden. Durch Langzeittests über mehrere Monate konnte gezeigt werden, dass die Funktionalität des Systems gegeben ist und entsprechend den zuvor erarbeiteten Spezifikationen arbeitet. Es können nun aus den Geräuschen im Tunnel spezifische Parameter in Echtzeit extrahiert werden, die eine Erkennung durch ein Klassifikationssystem ermöglichen. Die Korrektklassifikationsrate liegt derzeit bei 99,8% bei einer Antwortzeit des Systems von etwa 0,4 s.
Durch ein System zum Akustischen Tunnelmonitoring ist es nun erstmals möglich, die Ereignisse in einem Tunnel auch akustisch rund um die Uhr zu überwachen. Dadurch wird die Detektionsrate von kritischen Ereignissen in einem Tunnel sprungartig erhöht werden, da durch die akustischen Methoden eine neue Informationsquelle erschlossen wird. Jedoch soll das akustische System nicht als autarkes System gesehen werden. Vielmehr soll es zukünftig in Kombination mit den bestehenden Video-Überwachungssystemen helfen, die Sicherheit in Tunneln noch weiter zu erhöhen und die Folgen kritischer Ereignisse für Menschen und die Tunnelinfrastruktur weiter zu verringern.