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SimuWound

Simulation von Wundentwicklungen unter Berücksichtigung von Therapie und Lebensstil

Inhalt

In Österreich leiden derzeit etwa 350.000 Menschen, an zumeist chronischen Wundheilungsstörungen, hervorgerufen unter anderem durch Diabetes, PAVK, chronisches Venenleiden, Wundliegen bei immobilen Patienten und postoperative Heilungsstörungen. Um eine optimale Behandlung sicherzustellen ist eine engagierte Einbindung der involvierten Parteien (sowohl von versorgenden Experten als auch von den Betroffenen selbst) wesentlich. Von den Patienten, die sich jedoch häufig aufgrund eines oft schon jahrelang dauernden Leidenswegs nur schwer mobilisieren lassen, fordert die Therapie eine aktive Mitarbeit (hohes Maß an Mobilität und persönlicher Kontinuität). Den betroffenen Patienten ist oftmals nicht bewusst wie sehr der Therapieerfolg von ihrer aktiven Mitwirkung abhängt.
Um die Wahrnehmung für diesen eigenständigen Einfluss zu stärken ist geplant, mittels Wundverlaufssimulationen den bestmöglichen Therapieerfolg zu demonstrieren. Durch tatkräftige Beteiligung kann der Behandlungszeitraum deutlich reduziert werden, was zu einer direkten Entlastung von Patienten und Ärzten führt.
Ziel dieses Projektes ist somit auf Basis der Ist-Situation eine Vorhersage zu treffen, wie sich diverse Faktoren auf die Wundentwicklung auswirken. Hier sind sowohl medizinische Einwirkungen (dh. diverse Therapieszenarien) als auch das Patientenverhalten im Alltag (z.B. Pflege/Vernachlässigung der Wunde, gesunder/ungesunder Lebensstil, Therapieabbruch, etc.) ausschlaggebende Kriterien. Basierend auf diesen Parametern soll es möglich sein, unterschiedliche Szenarien darzustellen.
Dies soll durch die Entwicklung eines Tools umgesetzt werden, welches es ermöglicht, unterschiedliche Wundverläufe an aktuell zu behandelnden Patienten visuell erlebbar (Simulationen diverser Szenarien) zu machen. Betroffene können dadurch ihre Erfolgschancen bereits zu Beginn der Behandlung realitätsnahe (direkter Wiedererkennungswert am eigenen Körper) abschätzen. Mit diesem konkreten Ziel vor Augen dürfte die Motivation am eigenen Wundheilungsprozess aktiv beizutragen deutlich ansteigen.
Der Aufwand der behandelnden Einrichtung (Arztpraxis, Spital) bei der Verwendung des Zielsystems, soll auf Fotoaufnahmen der Patienten zusammen mit ergänzenden Daten (Text und Wundeinteilungen) limitiert sein. In der Folge muss es möglich sein unterschiedliche Wundverläufe in der Spannweite vom extrem positiven bis hin zum extrem negativen, unerwünschten Wundverlauf zu generieren. Zur Veranschaulichung ist eine visuelle Darstellung dieser verschiedenen Szenarien des Wundverlaufs angedacht. Es ergibt sich somit ein bildlich nachvollziehbarer Kausalzusammenhang von Krankheitsursache, medizinischer Versorgung und dem Einflussbereich des Patienten.

Projektlaufzeit
07/2010 - 12/2011