DIGITAL

Großer Forschungsausbau: Labor für digitale Zwillinge in Kärnten

Das Land Kärnten investiert eine Million Euro in den Aufbau des Digital Twin Labs unseres Instituts DIGITAL in Klagenfurt. Digitale Zwillinge bilden die Realität digital ab und ersetzen damit Modelle und Protypen.

Heinz Mayer, Gaby Schaunig, Peter Kaiser und Matthias Rüther mit Drohne und Spezialfahrzeug.
Heinz Mayer, Geschäftsführer JOANNEUM RESEARCH, Gaby Schaunig, Forschungsreferentin / Landeshauptmann-Stellvertreterin Kärnten, Peter Kaiser, Landeshauptmann Kärnten und Matthias Rüther, Direktor Institut DIGITAL (v.li.) Foto: JOANNEUM RESEARCH/Bergmann

Sie kommen in der Industrie zum Einsatz, in der Medizin, am Bau, in der Stadtentwicklung oder in Simulationen für autonomes Fahren: Digitale Zwillinge bilden virtuell ab, was in der Realität – oft unsichtbar – geschieht. Sie ersetzen damit Modelle und Prototypen, ermöglichen eine umfassende Nutzung von Daten und liefern Informationen über Eigenschaften oder Verhalten des realen Zwillings. Kärnten wird nun zu einem Hot Spot der Forschung rund um digitale Zwillinge: Am Standort Klagenfurt baut die JOANNEUM RESEARCH nun ein Digital Twin Lab auf. Das Land Kärnten, das an der Forschungseinrichtung beteiligt ist, finanziert die erste Aufbauphase mit einer Million Euro.

„Seit 2016 erweitern wir kontinuierlich die Forschungslandschaft in Kärnten. Zu den bereits etablierten Instituten ROBOTICS, LIFE und POLICIES, bringen nun auch unsere Expert*innen von DIGITAL ihr Know-how ein“, berichtet Heinz Mayer, Geschäftsführer der JOANNEUM RESEARCH. „Denn Digitalisierung ist der Schlüssel: Wir werden viel mehr Zeit in digitalen Räumen verbringen müssen, um zukunftsfähig zu bleiben und weiter Expertise aufzubauen, um Unternehmen mit Innovationen zu begleiten und resilient zu machen. Mit dem Digital Twin Lab in Kärnten können völlig neue Umsetzungsmöglichkeiten erschlossen werden.“

Matthias Rüther, Direktor am Institut DIGITAL, ist Experte für Bildverarbeitung und hat das Forschungsthema am Institut strategisch weiterentwickelt. Seine Vision für den Standort Klagenfurt: „Wir werden hier dieses Forschungsthema weiter intensivieren und uns mit den digitalen Zwillingen von Verkehrswegen, Mobilität, Landwirtschaft, Maschinen, Produkten und Dienstleistungen beschäftigen. Damit lassen sich neue Themenfelder in Simulation, Verkehr, Raumplanung, Asset Management, Building Information Modeling und Ausbildung eröffnen.“

 

Digital Twin Lab in Bildern

Fertigstellung bis 2027

Der Aufbau des Labors wird zügig vonstattengehen. In der Ramp-up-Phase bis März 2024 erfolgt die Etablierung eines Projektteams. Der komplette Standort mit zehn Mitarbeiter*innen, 100 Quadratmetern Labor- und 130 Quadratmetern Büroflächen wird bis 2027 fertiggestellt. Anlagen und Forschungsequipment im Wert von 1,3 Millionen Euro wurden bereits an den Standort übersiedelt. Die Mittel, die Kärnten für die Startphase beisteuert, kommen aus dem europäischen Resilienzfonds.

Die JOANNEUM RESEARCH bespielt den Standort bereits seit 2015. Denn damals wurde ROBOTICS, das Institut für Robotik und flexible Produktion, eröffnet. Es folgten die beiden Institute POLICIES und LIFE. Mittlerweile forschen 22 Expert*innen an aktuellen Fragestellungen und unterstützen damit zahlreiche Unternehmen in Kärnten mit zukunftsfähigen Lösungen.

 „Die Beteiligung das Landes Kärnten an der JOANNEUM RESEARCH ist eine besonders wichtige Säule der starken und stetig wachsenden Forschungsachse Süd“, betont Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser. „Die Forschungseinrichtungen im Land zählen wie die Bildungseinrichtungen zu unseren wichtigsten Ressourcen, denn sie produzieren den Rohstoff der Zukunft: Bildung."

Auch Gaby Schaunig, Forschungsreferentin und Landeshauptmann-Stellvertreterin, sieht den Standort der JOANNEUM RESEARCH am Klagenfurtert Lakeside Park bestens in die lebendige Kärntner Forschungslandschaft integriert: "Rund um das Digital Twin Lab gibt es zahlreiche Anknüpfungspunkte mit der Universität Klagenfurt, den Lakeside Labs, der FH Kärnten, dem Wood K Plus, aber auch dem Digital Innovation Hub Süd."

 

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