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Satellitenbasiertes Borkenkäfer-Monitoring

Am 9. Juli erfolgt der Startschuss für das Projekt BEAT IT! zum Thema satellitenbasiertes Borkenkäfer-Monitoring mit einem virtuellen Kick-off Meeting. Ziel ist die Einführung eines flächigen Ansatzes im Borkenkäfer-Monitoring und eine möglichst rasche Detektion des Käferbefalls. Damit kann die Planung von gezielten Gegenmaßnahmen optimal unterstützt werden. Das Projekt wird im Rahmen des ASAP-Programms von der FFG gefördert und hat eine Laufzeit von 2 Jahren.

Auf der Basis von Satellitenbildern der europäischen Missionen Sentinel-1 und Sentinel-2 werden im Forschungsprojekt Beat It! neue Analysemethoden zur flächenhaften Früherkennung von Borkenkäferbefall entwickelt und getestet.

In den letzten Jahren wurden in Österreich und ganz Mitteleuropa Rekordzahlen an Schadholz durch Borkenkäfer gemeldet. Die Ursachen liegen vorwiegend in einem extremen Niederschlagsmangel mit daraus resultierendem Trockenstress für den Wald. Die Folgen sind zum einen wirtschaftliche Schäden für die österreichische und europäische Forstwirtschaft in der Höhe von mehreren hundert Millionen Euro, aber auch eine Beeinträchtigung der gesellschaftlichen und ökologischen Funktionen der Wälder. Derzeitige Borkenkäfer-Monitoring Dienste basieren meist auf terrestrischen Methoden, deren Einschränkung darin besteht, dass sie keine flächige Information zum aktuellen Befall liefern können. Die konventionellen terrestrischen Methoden zur Schadflächenerhebung sind zudem kostspielig und logistisch aufwendig.

Unter Leitung des Instituts DIGITAL der JOANNEUM RESEARCH werden im Projekt BEAT IT! auf der Basis von Satellitenbildern der europäischen Missionen Sentinel-1 und Sentinel-2 nun neue Analysemethoden zur flächenhaften Früherkennung von Borkenkäferbefall entwickelt und getestet. Das Konsortium wird komplettiert durch die Wirtschaftspartner Cloudflight GmbH, Umwelt Data GmbH und den Forstbetrieb Seilern-Aspang.

Die satellitenbasierte Erdbeobachtung benötigt neuartige Bildverarbeitungsmethoden, speziell im Bereich Zeitreihenanalyse, Klassifikation und Big Data Analysis, die im Rahmen des Forschungsprojekts Beat It! entwickelt und getestet werden.

Die satellitenbasierte Erdbeobachtung liefert Bilddaten mit hoher spektraler, räumlicher und zeitlicher Auflösung und ist somit für automatisierte Monitoring Services ideal geeignet. Dazu bedarf es jedoch neuartiger Bildverarbeitungsmethoden, speziell im Bereich Zeitreihenanalyse, Klassifikation und Big Data Analysis, die im Rahmen des Projektes entwickelt und getestet werden. Cloud basierte Lösungen und High-Performance-Computing erlauben es uns, die riesigen Bilddatenmengen voll automatisiert zu prozessieren und analysieren. Die Validierung der Methoden erfolgt in rezent befallenen Revieren u.a. des Forstbetriebs Seilern-Aspang und der Österreichischen Bundesforste AG.

Nach Abschluss der methodischen Entwicklungen wird vom Konsortium ein Prototyp eines satellitenbasierten Borkenkäfer-Monitoring Service eingerichtet und über ein interaktives Webportal für Forstbetriebe und Forstverwaltungen zu Testzwecken zur Verfügung gestellt. Dadurch können wichtige Maßnahmen zur Borkenkäferbekämpfung möglichst frühzeitig und gezielt in Risikogebieten geplant und angewendet werden.