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Klimabedingte Veränderung von Wildtierhabitaten

Publication from Digital

Schardt M., Schaumberger J., Gallaun H.

Angewandte Geoinformatik - Beiträge zum 20. AGIT-Symposium Salzburg 2.7.-4.7.2008 , 2008

Abstract:

Die Wildtierarten Birkhuhn, Schneehuhn sowie Gamswild und Steinwild beanspruchen Lebensräume vorwiegend über der Waldgrenze. Die Sensibilität dieses Grenzbereiches auf eine mögliche Klimaerwärmung sowie deren Auswirkungen auf Wildtierhabitate wird mit Hilfe eines Geographischen Informationssystems (GIS) herausgearbeitet. Unter allen Klimafaktoren bestimmt die Temperatur die Höhe der Waldgrenze wesentlich mit. Dieser Zusammenhang wird mit Temperaturdaten der vergangenen 50 Jahre untersucht, um eine Reaktion der Waldgrenze auf eine zukünftige Erwärmung abschätzen zu können. Das von einem regionalen Klimamodell abgeleitete Szenario über einen Temperaturanstieg von etwa 2,2 °C für die nächsten 50 Jahre im Untersuchungsgebiet führt zu einer Verschiebung der
temperaturbedingten Wachstumsgrenze für Bäume um etwa 450 m Seehöhe nach oben. In dieser Arbeit werden vorrangig die Auswirkungen einer Klimaerwärmung auf die Verschiebung der Waldgrenze und die damit verbundenen Habitatveränderungen für Wildtiere dargelegt. Der direkte Einfluss des Menschen durch die Almbewirtschaftung wird bei diesem Szenario ausgeblendet. Unter der Annahme, dass alle Flächen mit einer derzeitigen Vegetationsbedeckung von über 50 % unterhalb dieser vorausgesagten Wachstumsgrenze früher oder später zu Wald werden, führt diese Verschiebung der Waldgrenze zu einem dramatischen Verlust an Lebensraum, der je nach Tierart zwischen 77 % und 98 % der „gut geeigneten“ Flächen betragen kann.