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Transferprojekte in Sonderforschungsbereichen (2012)

Publication from Policies

M. Berger, S. Meyer, M. Dinges, H.Gassler

, 8/2012

Abstract:

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert seit 1996 Transferprojekte in Sonderforschungsbereichen um die Weiterentwicklung bzw. den Transfer von Grundlagenerkenntnissen in die Anwendung zu ermöglichen und einen Rahmen für gemeinsame Forschungsarbeiten von Universitäten/ Forschungsinstituten und Anwendern anzubieten. Gleichzeitig ermöglichen Transferprojekte Wissensflüsse in die Grundlagenforschung. Das Zentrum für Wirtschafts- und Innovationsforschung der JOANNEUM RESEARCH wurde beauftragt eine evaluatorische Studie zu den Transferprojekten in Sonderforschungsbereichen durchzuführen.

Dazu wurden Teilnehmende an Transferprojekten (Universitäten und AnwendungspartnerInnen) nach ihren Motiven zur Teilnahme; der Beantragung, Begutachtung und Durchführung des Transferprojektes und den kurz- und langfristigen Auswirkungen schriftlich befragt. Zudem wurden die Gründe für eine Nicht-Teilnahme bei Leitende von Sonderforschungsbereichen, die kein Transferprojekt beantragt haben, erfragt. Ausgewählte Teilnehmer wurden nach der Befragung zusätzlich interviewt.

Die Studie zeigt, dass Transferprojekte in Sonderforschungsbereichen ein ‚Nischenprodukt‘ für eine sehr selektive Gruppe sind: Hochschul- bzw. Forschungsinstitute, die an bewilligten und noch laufenden Sonderforschungsbereichen beteiligt sind, und deren Anwendungspartner, die mit genügend Ressourcen und Absorptionsfähigkeit ausgestattet sind, dass sie sich substanziell und ohne finanzielle Förderung an diesen anspruchsvollen Kooperationen beteiligen können. Praktisch handelt es sich nahezu ausschließlich um mittlere und große Unternehmen aus Deutschland, die häufig in räumlicher Nähe zum Hochschulpartner angesiedelt sind. Die wichtigsten Motivgruppen für eine Teilnahme sind sowohl für die Hochschul- als auch die AnwendungspartnerInnen die ‚Anwendung‘ und der ‚Wissenserwerb’. Insgesamt werden die Transferprojekte von den Teilnehmern und Teilnehmerinnen der abgeschlossenen Projekte als sehr erfolgreich und nützlich eingeschätzt. Allerdings ist die Zufriedenheit der WissenschaftlerInnen durchwegs größer als die der AnwendungspartnerInnen, was damit zu tun haben dürfte, dass der wissenschaftliche Nutzen der Projekte höher eingeschätzt wird als der wirtschaftlich-gesellschaftliche Nutzen. Die im Antrag beschriebenen inhaltlich-thematischen Ziele werden zumeist erreicht. Zudem ist eine nennenswerte Additionalitätswirkung zu verzeichnen. Den Abschluss der Studie bilden Anregungen für eine Feinjustierung des Programms.

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