HEALTH

Diagnose von Wundinfektion

Diagnose von Wundinfektion

Die Diagnose von Wundinfektionen basiert in der klinischen Praxis auf die subjektive Beurteilung der Wunde durch den behandelnden Arzt. Studien haben aber ergeben, dass 28 prozent der Wunden mit signifikantem Bakterienbefall keines der Kardinalsymptome für Wundinfektion nämlich Rötung, Schwellung und Schmerz aufweisen, und daher die Diagnose problematisch ist.

Am HEALTH-Institut für Biomedizin und Gesundheitswissenschaften wurde in Kooperation mit der TU Graz ein objektives Diagnose-Tool zur frühzeitigen Erkennung von Wundinfektion entwickelt. Das System beruht auf einem elektrochemischen Sensor, der die Aktivität eines für Wundinfektionen spezifischen Enzyms erfasst. Dafür reicht ein Abstrich aus der Wunde aus, der verdünnt in das Messsystem eingebracht wird. Da das Enzym Teil der ersten Immunantwort des Körpers auf das Eindringen von Bakterien in die Wunde ist, kann mit dem Messsystem schon in einem sehr frühem Stadium eine mögliche Infektion detektiert werden. Die quantitative Auswertung der Sensorwerte erlaubt eine Einstufung des Schweregrads der Infektion, was die Beobachtung des Infektionsverlaufs und die Wirksamkeit der eingeleiteten Therapie ermöglicht.

Die Anwendungsmöglichkeiten reichen von der routinemäßigen postoperativen Wund-Kontrolle, über Kontrollmessungen bei der akuten Wundversorgung bis zur Überwachung von chronischen Wunden wie zum Beispiel bei Diabetes Patienten. 

 

Mehr Infos: http://www.sciencedirect.com