HEALTH

Mehr als 100 Interessierte bei der Partner-Session in Alpbach

„Das beste Gesundheitssystem der Welt – Mythos oder Wahrheit?“ – so lautete der Titel einer spannenden Session von JOANNEUM RESEARCH HEALTH und der EPIG GmbH im Rahmen der Gesundheitsgespräche des Europäischen Forum Alpbach 2016.

Mehr als 100 Interessierte bei der Partner-Session in Alpbach
DI Dr. Wolfgang Habacher (EPIG GmbH), Univ.-Prof. Dr. Thomas Pieber (Direktor JOANNEUM RESEARCH HEALTH), Mag. Andrea Fried, Louise Schmidt, MSc. (JOANNEUM RESEARCH HEALTH, Forschungsgruppenleiterin Gesundheitswissenschaften), Dr. Sigrid Pilz, Landesrat Mag. Christopher Drexler, Dr. Arno Melitopulos, ao. Univ.-Prof. Dr. Herwig Ostermann (v. l.)
Mehr als 100 Interessierte bei der Partner-Session in Alpbach

Was bedeutet es, das beste Gesundheitssystem der Welt zu haben? Und wenn es dieses gibt, für wen ist es dann das beste? – Diese und andere Fragen stellte sich eine hochkarätige Diskussionsrunde bei der Partner-Session der JOANNEUM RESEARCH HEALTH und der EPIG GmbH am 23. August 2016 im mit mehr als 100 interessierten Zuhörerinnen und Zuhörern gefüllten Liechtenstein-Saal des Congress Center Alpbach.  Der Geschäftsführer der Gesundheit Österreich GmbH Wien, ao. Univ.-Prof. Dr. Herwig Ostermann warf in seiner Keynote einen kritischen Blick auf die Geschichte der internationalen und nationalen Rankings von Gesundheitssystemen sowie auf die dabei auftretenden methodischen Probleme. Auch wenn diese Rankings oft viele Fragen offen ließen, so sei doch eines klar: „Neben alten Themen, wie beispielsweise dem Strukturwandel, gibt es ganz klar neue Felder mit Handlungsbedarf: Dazu gehört der effiziente Ressourceneinsatz, die Frage von Wartezeiten und Gesundheitspersonal sowie das besondere Augenmerk auf bestimmte Populationsgruppen wie chronisch Kranke, Kinder und Jugendliche.“

Mag. Christopher Drexler, steirischer Landesrat für Gesundheit, Pflege, Wissenschaft und Personal, der ja erst kürzlich den Gesundheitsplan 2035 für die Steiermark vorgestellt hatte, betonte: „Wir müssen das System so optimieren, dass wir in Zukunft eine flächendeckende und qualitätsvolle Gesundheitsversorgung für alle Steirerinnen und Steirer garantieren können.“ Dazu bräuchte es aber Reformen im Zeitraffer, „derzeit haben wir allerdings eher ein Standbild.“

Die Tirolerinnen und Tiroler gelten als die Gesündesten im Lande – warum das so ist, wusste aber auch Dr. Arno Melitopulos, Direktor der Tiroler Gebietskrankenkasse, nicht zu beantworten – und das trotz zahlreicher Daten. „Wir wissen zum Beispiel, dass die Außerferner mehr Nackenschmerzen haben als die Osttiroler – aber die Frage ist, was machen wir mit diesen Daten? Wie leite ich daraus kluge Maßnahmen ab?“  Die Wiener Pflege-, Patientinnen-  und Patientenanwältin Dr.in Sigrid Pilz meint, man müsse in Zukunft noch mehr auf mündige Patientinnen und Patienten setzen: „Wir müssen Daten transparent erheben, dokumentieren und veröffentlichen und der Bevölkerung vermitteln, was eigentlich Qualität ist.“

Moderatorin Mag.a Andrea Fried, Geschäftsführerin der Österreichischen Liga für Kinder- und Jugendgesundheit, führte im Anschluss durch eine angeregte Publikumsdiskussion.

 

Präsentation der Keynote