JOANNEUM RESEARCH

5. Mitteleuropäische Biomassekonferenz

ZENTRUM LIFE stark vertreten bei der '5. Mitteleuropäischen Biomassekonferenz' in Graz

5. Mitteleuropäische Biomassekonferenz
Foto: Eröffnung Biomassekonferenz - Maria Hingsamer
5. Mitteleuropäische Biomassekonferenz
Foto: Wirtschaftsbereiche der Bioökonomie - Martin Beermann

Vom 18. bis 20. Jänner 2017 fand die 5. Mitteleuropäische Biomassekonferenz in Graz mit mehr als 1.100 TeilnehmerInnen aus 40 Ländern statt. Mit dem Abkommen bei der Weltklimakonferenz 2015 in Paris erfolgte der Startschuss zur globalen Energiewende. Investitionen, die bisher in die fossile Energieversorgung flossen, werden zunehmend in erneuerbare Energien, unter denen die Bioenergie in Europa und weltweit die größte Bedeutung hat, umgelenkt. Im Mittelpunkt der 5. Mitteleuropäischen Biomassekonferenz standen daher die Themen Nachhaltigkeit und Bioökonomie.

JOANNEUM RESEARCH – LIFE war bei der Biomassekonferenz mit vier Beiträgen vertreten und präsentierte neueste Ergebnisse aus den laufenden Forschungstätigkeiten im Themenfeld der Bioökonomie:

DI Martin Beermann stellte einen Überblick zu internationalen Forschungsförderungsprogrammen im Forschungsbereich Biobased Industry vor. Biobased Industry ist jener Bereich der Bioökonomie, der Biomasse in industriellen Prozessen vorrangig stofflich nutzt. Dieser Forschungsbereich schließt die Weiterentwicklung konventioneller Prozesse wie die der Papierindustrie genauso mit ein wie die innovative Erzeugung von biobasierten Chemikalien und Kunststoffen. Das Konzept der Bioraffinerie auf Basis der integrierten stofflichen und energetischen Biomassenutzung steht mit dem Ziel einer maximalen Wertschöpfung dabei im Mittelpunkt vieler Forschungsvorhaben.

Mag.a Ingrid Kaltenegger und Mag.a Maria Hingsamer präsentierten Ergebnisse der Nachhaltigkeitsbewertung (Life Cycle Sustainability Assessment – LCSA) von Biotreibstoffen aus Mikroalgen. Die Erarbeitung der Methodik und die Bewertung der energetischen Nutzung von Mikroalgen erfolgte im Rahmen des europäischen Projektes „FUEL4ME – Future European League 4 Microalgal Energy“ (http://www.fuel4me.eu/). Maria Hingsamer präsentierte das Life Cycle Sustainability Assessment, anhand dessen ökologische, ökonomische und soziale Aspekte des FUEL4ME Prozesses mittels wissenschaftlichen Kriterien bewertet wurden. Ingrid Kaltenegger fokusierte in ihrer Posterpräsentation auf die sozialen Auswirkungen der neuen Wertschöpfungskette. Weiters wurde das EU-Projekt „DRIVE4EU - Dandelion Rubber and Inulin Valorization and Exploitation for Europe” (http://www.drive4eu.eu/) im Rahmen einer Posterpräsentation vorgestellt.

Ausgehend von den globalen Herausforderungen im Klimaschutz für die Politik, die Wirtschaft und die Gesellschaft präsentierte DI Dr. Gerfried Jungmeier Maßnahmen zur weiteren Verbesserung der Nachhaltigkeit von Biodiesel. Es wurden Möglichkeiten aufgezeigt, um zukünftig Biodiesel kostengünstiger und umweltschonender in Europa herzustellen.

Zusammenfassend stellt DI Dr. Gerfried Jungmeier fest: „Die Bioenergie ist weltweit heute schon die Nummer 1 bei der erneuerbaren Energie. Die von der Politik unterstützte breite Umsetzung einer globalen Bioökonomie  wird diese Vorreiterrolle weiter ausbauen. Unsere Aufgabe ist es, die Nachhaltigkeit dieser Entwicklungen wissenschaftlich zu begleiten und abzusichern, wie wir es anhand konkreter Beispiele vor internationalem Publikum gezeigt haben.“

Weitere Informationen:

DI Dr. Gerfried Jungmeier

gerfried.jungmeier@joanneum.at