Laut dem European Health Literacy Survey verfügen Österreicherinnen und Österreicher über eine vergleichsweise niedrige Gesundheitskompetenz. Diese bildet jedoch die Basis für Freiheit und Mitbestimmung der eigenen Gesundheitsversorgung.
Im Anschluss an die Keynote von Univ.-Prof.in Dr.in Ingrid Mühlhauser (Universität Hamburg) diskutierten Mag. Dr. Peter Nowak (Gesundheit Österreich GmbH), Dr.in Sigrid Pilz (Wiener Pflege-, Patientinnen- und Patientenanwaltschaft) und Univ.-Prof.in Dr.in Andrea Siebenhofer Kroitzsch (Medizinische Universität Graz) über die Möglichkeiten, wie evidenzbasierte Interventionen die Health Literacy steigern können bzw. Digitalisierung dabei helfen kann.
Ingrid Mühlhauser betonte, dass kritische Gesundheitskompetenz gefördert werden müsse und dass das Gesundheitssystem beinahe eine Revolution brauche. Die in den Beipackzettel enthaltenen Informationen sind selbst für Ärztinnen und Ärzte oder Apotheker/innen oft mißverständlich. Weiters „müssen Gesundheitsinformationen, die im Netz verfügbar sind, strenger beobachtet werden – à la foodwatch e. v. (Verbraucherinformation im Bereich der Lebensmittel) oder Konsumentenschutz“, so Sigrid Pilz. Es brauche eine „Kulturveränderung, wobei auch der Gesetzgeber wesentliche Aktionen dazu setzen müsste. Information und Aufklärung müssten Bestandteil des medizinischen Handelns werden.“, so Peter Nowak. Andrea Siebenhofer-Kroitzsch fügte hinzu, dass die Kommunikation mit den Patientinnen und Patienten stärker in die Ausbildung der Ärztinnen und Ärzte aufgenommen werden müsse.
Durch die Session führte Mag.a Andrea Fried, freiberufliche Journalistin im Bereich Gesundheitskommunikation.
Rückfragen an DDI Dr. Franz Feichtner, HEALTH - Institut für Biomedizin und Gesundheitswissenschaften
Weitere Information: https://medonline.at/gesellschaft/digital/n/2019/10034808/die-fake-news-aus-dem-wartezimmer/