JOANNEUM RESEARCH

Heinz Mayer

3 Fragen an den neuen Geschäftsführer

Heinz Mayer
Heinz Mayer, Credit: JOANNEUM RESEARCH/Salon Deluxe

 

Heinz Mayer, was sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten Technologietrends?

Digitalisierung und künstliche Intelligenz durchdringen schon jetzt unser Leben. Diese Technologien sind nicht grundsätzlich neu. Das Thema künstliche Intelligenz gibt es schon seit Jahrzehnten. Neu ist aber die massive Durchdringung in Industrie, Wirtschaft und Gesellschaft. Der Trend wird sich noch verstärken. Es ist auch nicht die Frage, ob oder ob nicht – effiziente, digitale Technologien nicht zu nutzen, wird automatisch im internationalen Umfeld zu einem Wettbewerbsnachteil führen. Andererseits wird der Nutzen und die Erklärbarkeit von Digitalisierung und vor allem künstlicher Intelligenz stärker hinterfragt werden. Hier sind die Innovationstreibenden stark gefordert.

Sensoren, miniaturisierte Rechentechnik und Software verschmelzen immer mehr, werden leistungsfähiger, kostenschonender und nehmen daher im Edge-to-Cloud-Continuum eine zunehmende Rolle ein. Das birgt auch Risiken wie beispielsweise Cyber-Security-Aspekte.

Der European Green Deal wird uns sehr lange begleiten, daher wird der Klimawandel sowie ein effizienter Umgang mit Ressourcen und Energie eine wesentliche Rolle spielen. Nicht nur die Nutzung und Speicherung im klassischen Sinn stehen im Fokus, sondern auch die Bereiche Green Photonics oder energieeffiziente Rechentechnik sowie Kommunikationstechnologie. Hier wird man viele Elektronik-Innovationen erwarten können.

Eine ganz wesentliche Rolle werden Technologieentwicklungen für gesellschaftliche Themen einnehmen – wie Medizin und Pflege. Am Bedarf orientierte Startups treten gerade an, um mit ihren Innovationen dem Fachkräftemangel und der demographischen Entwicklung entgegenzuwirken. Auch hier wird die Digitalisierung eine wesentliche Rolle spielen.

Wenn man etwas weiter in die Zukunft sieht, könnten Quantentechnologien eine enorme Rolle spielen, die Palette reicht dabei von Parallelverarbeitung, revolutionärer Sensorik bis hin zur sicheren Datenkommunikation.

 

Sie waren an der Entwicklung des Forschungsbereichs „hochautomatisiertes Fahren“ in Österreich maßgeblich beteiligt. Wann sehen Sie das erste lenkerlose Fahrzeug auf den heimischen Straßen?

Nachdem die Zeitpläne in der Realisierung der Automatisierungsstufen permanent adaptiert werden, ist eine konkrete Aussage sehr schwierig und gleicht einem Lesen in der Glaskugel. Tatsache ist aber, dass automatisierte Fahrfunktionen schon jetzt einen wesentlichen kundenorientierten Mehrwert hinsichtlich Ökonomie, Sicherheit und Komfort bieten. Die aktuellen Anstrengungen werden zusätzlich dazu führen, dass wir permanent Verbesserungen der aktuellen Funktionen und tolle neue Fahrfunktionen sehen werden, auch wenn eine umfassende Vollautomatisierung (Autobahn, Landstraße, Stadt) aus technologischen, aber auch aus wirtschaftlichen Gründen noch entfernt ist.

 

Stichwort Digitalisierung: Welches digital device ist für Sie unverzichtbar?

Auch wenn mein Notebook zu den wesentlichen Arbeitsgeräten gehört, ist das mein Smart Phone. Von der ursprünglichen, singulären Funktion eines mobilen Telefons haben sich diese elektronischen Helfer zu Geräten mit umfassenden Funktionen gewandelt. Telefonieren, E-Mail-Lesen und -Schreiben, Termin- und Notizenverwaltung, Web-Recherchen, Dokumente Lesen, Mobilitätsplanung inkl. Navigation, digitale Signaturen und Bankgeschäfte und im privaten Bereich Fotoapparat, QR-Scanner und sogar als Taschenlampe kann man sie verwenden. Die Unzahl an nützlichen Funktionen belegen die Strategie vieler Software-Hersteller das Konzept „mobile-first“ für ihre Produkte umzusetzen.

 

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