JOANNEUM RESEARCH

Dem Lungenkrebs auf der Spur

Dem Lungenkrebs auf der Spur mit Sensoren in der medizinischen Diagnostik

Dem Lungenkrebs auf der Spur
Mit Minilabors sollen spezielle Biomarker, die auf schwere Krankheiten wie z.B. Lungenkrebs hinweisen aufgespürt werden


Mikrofluidische Systeme oder Minilabors werden aufgrund ihrer kostengünstigen Herstellung und ihrer hohen Leistungsfähigkeit für die medizinische Diagnostik eingesetzt. HEALTH, das Institut für Gesundheitswissenschaften und Biomedizin der JOANNEUM RESEARCH, entwickelt im Rahmen des H2020-Projekts „M3DLoC“ siebgedruckte Sensoren (Lab-on-a-Chip), die Lungenkrebs frühzeitig aufspüren können.
 

Sensoren in der medizinischen Diagnostik

Martin Hajnsek, Leiter der Kompetenzgruppe „Medizinische Sensoren", beschäftigt sich seit über 20 Jahren mit dem Thema Sensoren in der medizinischen Diagnostik. Nach Forschungen im Bereich minimalinvasives Blutzucker- oder Kaliummessen konzentriert er sich mit seinem Team auf das Aufspüren spezieller Biomarker, die auf schwere Krankheiten wie z.B. Lungenkrebs hinweisen.

Die dafür notwendigen Sensoren werden vor Ort im ZWT ( Zentrum für Wissens und Technologietransfer) bei HEALTH gedruckt und in die mikrofluidischen Minilabors integriert. Der Nachweis von Onkogen-Mutationen (Lungenkrebs) erfolgt anhand der vom Tumor stammenden DNA, die in der Blutbahn zirkuliert und dadurch leicht durch eine Blutabnahme zugänglich ist.

 

Den technischen Hintergrund erläutert der Medizintechniker Hajnsek folgendermaßen:

„Die sogenannte Detektionsplattform der Sensorik basiert auf siebgedruckten Silber- und Kohleelektroden, die in eine mikrofluidische Messzelle integriert sind. Damit wird es möglich, zum Beispiel Lungenkrebs-DNA sowie spezifische Mutationen aufzuspüren. Mit Hilfe dieser Informationen können Unterarten des Krebstyps identifiziert werden, was wertvolle Zeit in der Therapie einspart, da sofort die richtigen Medikamente eingesetzt werden können.“  

 

Das M3DLoC-Projekt wurde mit 7,9 Millionen Euro aus dem EU-Rahmenprogramm Horizon 2020 gefördert. Dieses 4-Jahres-Projekt wird von einem internationalen Konsortium aus 17 Organisationen unter der Leitung der Nationalen Technischen Universität Athen durchgeführt.