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Auf dem Weg zum klimaneutralen Lifestyle: die Rolle der Digitalisierung

Der 74. Digitaldialog von Silicon Alps, der erstmals online durchgeführt wurde, vereinte die Zukunftsthemen „Klimaschutz“ und „Digitalisierung“.

Auf dem Weg zum klimaneutralen Lifestyle: die Rolle der Digitalisierung
(c) JOANNEUM RESEARCH


Institutsdirektor Franz Prettenthaler und Michael Brenner-Fließer von JOANNEUM RESEARCH LIFE, Institut für Klima, Energie und Gesellschaft widmeten ihrem Vortrag der Frage, wie sich digitales Verhalten auf unseren konsumbasierten CO2-Fußabdruck auswirkt. Anhand der Daten des am Institut LIFE entwickelten Lifestylechecks zeigt sich, dass ein großer Anteil des individuellen CO2-Ausstoßes im Bereich der Mobilität – dem CO2-intensivsten Bereich – aus dem Pendelverkehr zur Arbeit resultiert. Eine stärkere Digitalisierung von Arbeitsplätzen durch den Ausbau von Telearbeit könnte hier einen relevanten Beitrag zur Verringerung des CO2-Fußabdrucks leisten. Wichtig war es den Vortragenden aber auch zu betonen, dass eine erfolgreiche Umsetzung von Telearbeit gezielt vorbereitet und begleitet werden muss.

Während Digitalisierung im Bereich Mobilität also einen Beitrag zum Klimaschutz leisten könnte, besteht für den Bereich des digitalen Freizeitverhaltens (Online-Konsum von Medien, Social-Media-Aktivitäten, etc.) die Gefahr eines gegenteiligen Effekts. Der Anteil der CO2-Emissionen der gesamten Telekommunikationsbranche am weltweiten CO2-Ausstoß ist ähnlich hoch wie der des Luftverkehrs und könnte in Zukunft noch weiter steigen. Der daraus resultierende individuelle CO2-Fußabdruck hängt entscheidend von dem für das Betreiben der Serverfarmen verwendeten Strommix ab und ändert sich, wenn man auf unterschiedliche Onlinedienste zurückgreift. Um die daraus resultierende CO2-Belastung möglichst gering zu halten, sollte der benötigte Strom möglichst aus erneuerbaren Energiequellen bezogen werden.

Als Fazit bleibt also festzuhalten, dass die Digitalisierung einen Beitrag auf dem Weg zum klimaneutralen CO2-Fußabdruck leisten kann, wenn sie gezielt dort eingesetzt wird, wo sie positive Folgen hat und ihre negativen CO2-Auswirkungen durch Begleitmaßnahmen reduziert werden.

 

> VIDEO: Hier können Sie den 74. Digitaldialog nachsehen