LIFE

CCCA - Consumption Based GHG Accounting - Workshop

Wege zur konsumentenbasierten Treibhausgasbilanz in Österreich

 

CCCA - Consumption Based GHG Accounting - Workshop
Konsumbasierte Treibhausgasbilanz im Vergleich zur nationalen Treibhausgasbilanz Österreichs. Foto: JONANNEUM RESEARCH
CCCA - Consumption Based GHG Accounting - Workshop
Interessiete Teilnehmer/innen am CCCA Workshop Foto: CCCA/Matthias Themeßl
CCCA - Consumption Based GHG Accounting - Workshop
Key Note Speaker Prof. Dr. John Barrett von der Universität Leeds, UK Foto:CCCA/Matthias Themeßl

LIFE - Zentrum für Klima, Energie und Gesellschaft war Initiator und Gastgeber des CCCA Workshops “Konsumbasierte Treibhausgas-Emissionen” („Consumption based GHG Accocounting“) in Graz.

Die Expert/innen sind sich einig, dass zukünftig die Treibhausgas-Emissionen auf Basis des tatsächlichen Konsums in einem Land ermittelt werden müssen, da die Bilanzierung nationaler Emissionsquellen in einer globalisierten Weltwirtschaft für Klimaschutzstrategien bald obsolet werden könnte.

Derzeit werden weltweit Treibhausgas-Emissionen nur auf Länderebene erfasst, indem die tatsächlich anfallenden Emissionen z.B. aus der Verbrennung von fossilen Energieträgern erfasst und dokumentiert werden. Österreich emittiert hierbei aktuell jährlich etwa 75 Millionen Tonnen an Treibhausgasen, was pro Kopf gerechnet rund neun Tonnen pro Einwohner bedeutet. Die tatsächlichen Treibausgas-Emissionen der Österreicher in einer globalisierten Wirtschaft sind aber jene, die durch den jährlichen Konsum der Österreicher selbst wie z.B. Strom, Wärme, Mobilität, Produktgüter und Nahrung verursacht werden. Aktuelle Forschungsergebnisse bei LIFE zeigen, dass die konsumbasierten Treibhausgas-Emissionen um bis zu 50% höher sind, wenn die Emissionen der importierten bzw. exportierten Produkte & Dienstleistungen mitberücksichtigt werden.

Ziel des Workshops war, ausgehend von der Darstellung und Diskussion der bestehenden Ansätze und Methoden einer „Konsumenten basierten Treibhausgasbilanz“, mit österreichischen und internationalen Gästen die Gründung einer Arbeitsgruppe zu diesem Thema innerhalb des Climate Change Center Austria (CCCA) zu initiieren. Die wissenschaftliche Zusammenarbeit soll damit zukünftig gestärkt und die zunehmende Bedeutung dieses neuen Bilanzierungsansatzes an Stakeholdern in Wirtschaft und Verwaltung kommuniziert werden.  

Die Key-Note hielt Prof. Dr. John Barrett von der Universität Leeds, UK, der zeigte, wie unterschiedlich sich eine solche Betrachtung auf die derzeitigen nationalen Klimabilanzen auswirkt und wie sich die Ergebnisse einer solche Methodik auf die THG-Inventur Englands auswirken könnte: „Auf nationaler Bilanzierungsebene haben wir die Reduktionsziele durch den industriellen Strukturwandel erreicht, auf Basis der in England tatsächlich konsumierten Produkte & Dienstleistungen jedoch nicht.“

Neben den vortragenden Institutionen wie dem CCCA (Dr. Matthias Themeßl), der Karl Franzens Universität Graz (Ao.Univ.-Prof. Dr. Karl Steininger), der WU-Wien (Dr. Stefan Giljum) und dem Institut für industrielle Ökologie (DI Bernhard Windsperger) folgten die wesentlichen nationale Forschungs- und Schulungseinrichtungen, sowie Stakeholder dieser Einladung.

Als Ergebnis des Workshops wurde beschlossen, mit den teilnehmenden interessierten Institutionen eine Arbeitsgruppe zu diesem Thema beim CCCA um Genehmigung einzureichen. Das Zentrum LIFE der JOANNEUM RESEARCH Forschungsgesellschaft mbH wird dabei als Leiter fungieren.

Weitere Informationen: DI Dr.techn. Gerfried Jungmeier, gerfried.jungmeier@joanneum.at

Link zum CCCA:  http://www.ccca.ac.at/