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IEA-Expertenworkshop zur Umweltbewertung von Elektro-Fahrzeugen in Lebenszyklusanalysen

Es entstehen deutliche Umweltvorteile der E-Mobilität, wenn erneuerbarer Strom eingesetzt wird und konventionelle Fahrzeuge ersetzt werden.

IEA-Expertenworkshop zur Umweltbewertung von Elektro-Fahrzeugen in Lebenszyklusanalysen
Gerfried Jungmeier (credit: JOANNEUM RESEARCH)
IEA-Expertenworkshop zur Umweltbewertung von Elektro-Fahrzeugen in Lebenszyklusanalysen
Lebenszyklusanalyse von Elektroautos (Grafik: JOANNEUM RESEARCH)

International besteht Konsens darüber, dass der Nachweis der Umweltverträglichkeit von elektrischen Fahrzeugen im Vergleich zu konventionellen Benzin- und Diesel-Fahrzeugen nur im Rahmen von Lebenszyklusanalysen möglich ist, die die Umweltbewertung von der Produktion, über den Betrieb (inkl. Stromerzeugung) bis hin zur Entsorgung der Fahrzeuge umfassen.

Unter der Leitung von JOANNEUM RESEARCH wurden im Rahmen des Expertenworkshops “Life Cycle Assessment (LCA) of Electric Vehicles – Current Status and Future Perspectives” der Internationalen Energieagentur (IEA) in Wien aktuelle Erfahrungen und Ergebnisse ausgetauscht. Anlass war der Abschluss der 4-jährigen Zusammenarbeit der Task „Life Cycle Assessment of Electric Vehicles“ in der Internationalen Energieagentur (IEA), die mit dem DLR (Deutschland), der EMPA (Schweiz) und dem ARGONNE (USA) unter der Leitung von JOANNEUM RESEARCH bearbeitet wurde. Mit hochkarätigen Vertretern aus Wirtschaft und Forschung wurden die Umweltauswirkungen von heutigen und zukünftigen Elektrofahrzeugen zu folgenden Themenschwerpunkte der internationalen Zusammenarbeit erörtert:

1.    Umweltauswirkungen der Batterieerzeugung und Entsorgung
2.    Einflüsse von innovativen Leichtbaumaterialien auf die Umweltbilanz
3.    Rückgewinnung von seltenen Rohstoffen aus Altfahrzeugen und
4.    Abschätzung der Umweltvorteile von fast 1 Mio. Elektrofahrzeugen weltweit.

Der Task-Leiter Dr. Gerfried Jungmeier von JOANNEUM RESEARCH fasst die Ergebnisse zusammen: „Schon heute zeigt die Umweltbewertung von Elektro-Fahrzeugen in Lebenszyklusanalysen, dass deutliche Umweltvorteile der E-Mobilität bei Einsatz von erneuerbaren Strom und Ersatz konventioneller Fahrzeuge Realität sind. Zukünftige Entwicklungen bei der Herstellung der Batterien, dem breiten Einsatz innovativer Leichtbaumaterialien und der zielgerichteten Rückgewinnung seltener Rohstoffe aus Altfahrzeugen werden diese Umweltbilanz noch weiter verbessern“.
Einigkeit bestand unter den Experten, dass die Methode der Lebenszyklusanalyse immer breitere Anerkennung sowohl in der Industrie als auch in der Politik findet und die Datengrundlagen hierzu in den letzten Jahren international stark verbessert wurden. Daher wird diese erfolgreiche Zusammenarbeit in einer neuen Task „Environmental Effects of Electric Vehicles“ (2016 – 2019) in der IEA fortgesetzt, in der auch die Wasser- und Abwassersituation („Water Footprint“) sowie die Landnutzung („Land Footprint“) und der Materialeinsatz („Material Footprint“) vertiefend bearbeitet werden. Die breite internationale Zusammenarbeit in der IEA ist hierzu die ideale Ausgangsbasis.
Gestärkt mit diesem Wissen wird JOANNEUM RESEARCH die heimische Wirtschaft und Industrie weiter bei der Markteinführung von elektrischen Fahrzeugen und beim Ausbau der erneuerbaren Stromerzeugung und Ladeinfrastruktur unterstützen, um die Elektro-Mobilität weiter rasch zu realisieren.

Kontakt: Dr. Gerfried Jungmeier gerfried.jungmeier@joanneum.at

Weitere Infos:
www.ieahev.org/tasks/task-19-life-cycle-assessment-of-evs
www.ieahev.org/tasks/task-30-assessment-of-environmental-effects-of-electric-vehicles/