Das Zentrum LIFE der JOANNEUM RESEARCH Forschungsgesellschaft mbH kann über den nächsten Erfolg bei einer H2020-Einreichung berichten: LIFE als Projektpartner hat das Förderzusagen für ein weiteres H2020-Forschungsprojekt erhalten. Geleitet wird dieses Projekt von ArcelorMittal einem transnationalen Stahlkonzern an seinem belgischen Produktionsstandort.
TORERO (TORrefying wood with Ethanol as a Renewable Output: large-scale demonstration) demonstriert die Möglichkeiten einer kostengünstigen und ressourceneffizienten Produktion von kohlenstoffarmem Bioethanol aus Holzabfällen. Dabei wird die Technologie der Torrefizierung (darunter versteht man die thermische Behandlung von Biomasse ohne Luftzufuhr) in einer bestehenden Stahlproduktionskette implementiert. Als Rohstoff für die Torrefizierung dienen leicht verfügbare Holzabfälle. Dieser Rohstoff kommt derzeit lediglich in Verbrennungsprozessen zur Anwendung. Mittels der Innovation wird der Holzabfall in Zukunft über die Torrefizierung zu Biokohle umgewandelt und dabei die in der bestehenden Stahlhütte verwendeten fossilen Rohstoffe ersetzt. Weiters wird auch die Erzeugung von Bioethanol in die bestehende Stahlhüttenproduktion integriert.
LIFE übernimmt im Projekt die Bewertung der umweltrelevanten Aspekte über die gesamte Wertschöpfungskette des TORERO-Prozesses. Dabei wird die Methodik der LCA (Lebenszyklusanalyse) angewandt. Die Umweltbewertung wird dabei auf Basis des gesamten Lebenszyklus der torrefizierten Biomasse und des Bioethanols durchgeführt. Die relevanten Umweltindikatoren wie z.B. die Treibhausgas-Emissionen, der Energiebedarf, aber auch Landnutzungsaspekte werden definiert und analysiert. Die Ergebnisse der Bewertung werden letztendlich mit den entsprechenden, derzeit bestehenden, konventionellen Referenzsystemen verglichen. Ebenfalls übernimmt LIFE die Bewertung sozialer Aspekte über den Lebenszyklus (z.B: Arbeitsbedingungen, Stakeholdereinbindung, Produktverantwortung) und Teile der Ergebnisverbreitung des Projekts.
"Wir freuen uns, dass mit diesem von der EU geförderten Demonstrationsprojekt ein neuer Weg für eine kohlenstoffärmere Stahlproduktion getestet wird. Die in diesem Projekt realisierte starke Partnerschaft von Industrie und Forschung ist der Kristallisationspunkt, um durch die gemeinsame Entwicklung von zukunftsfähigen Technologien und Produkten die Chancen des Klimawandels zu nutzen", sagt Forschungsgruppenleiter Gerfried Jungmeier.
Kontakt:
Mag. Maria Hingsamer