LIFE Forschungsbereich

Soziale Transformation zu einer klimaneutralen Gesellschaft

Wir zählen zu den führenden Kompetenzträger*innen und Forschungspartner*innen im Bereich der Sozialen Transformation hin zu einer klimaneutralen Gesellschaft.

    Credit: iStock/anatoliy_gleb

    Im Fokus unserer Forschung stehen die

    • Beteiligung aller Bevölkerungsgruppen und der Zivilgesellschaft,
    • horizontale und vertikale Integration von Politikfeldern,
    • neue Strukturen für bottom-up Entscheidungs- und Transformationsprozesse,
    • technologische und sozioökonomische Transformation zur Klimaneutralität
    • sowie kollektives Handeln in Energiegemeinschaften und lokalen Initiativen. 

    Soziale Vulnerabilität gegenüber Klimafolgen und Klimapolitik

    Die Risiken des Klimawandels sind sozial und räumlich ungleich verteilt. Merkmale sozialer Stratifizierung beeinflussen, wie stark bestimmte Bevölkerungsgruppen von Klimaauswirkungen betroffen sind, etwa weil sie die Schäden einer Naturkatastrophe schlechter bewältigen können oder weil sie einen schlechteren Zugang zu hitzeresilienten Gebäuden am Wohnungsmarkt haben. Klimapolitische Maßnahmen können regressiv wirken und einkommensschwache Gruppen benachteiligen, wenn sie alltäglichen Konsum besteuern und der Wechsel zu weniger CO2-intensiven Technologien (E-Auto, Gebäudesanierung) schwierig ist. Aufgrund der relativ hohen Konsumquote sind hier alle Haushalte mit Kindern potenziell besonders stark betroffen. 

    Energiearmut ist insbesondere an der Schnittstelle von Sozial-, Familien- und Klimapolitik zu beachten und ist das Resultat aus der Triade hohe Energiekosten, geringes Einkommen und schlechte Wohnverhältnisse; diese drei Merkmale sind zentrale Faktoren in Politikszenarien zu Emissionsminderung.

    Sozioökonomische Impactanalyse

    Um die Klimakrise zu bewältigen ist eine grundlegende Dekarbonisierung unserer Wirtschaft unabdingbar. Dies erfordert einerseits technologische Innovationen, d.h. schnelle Marktdurchdringung kohlenstoffarmer Technologien, um fossile Brennstoffe zu ersetzen und andererseits begleitende klimapolitische Maßnahmen, wie die Bepreisung von Kohlenstoff oder Emissionsgrenzwerte. Die Auswirkungen klimapolitischer Maßnahmen sowie technologischer Innovationen sind vielseitig und müssen eine Balance zwischen effektiver Emissionsreduktion, wirtschaftlicher Leistbarkeit und sozialer Gerechtigkeit schaffen.

    Die Evaluierung anhand dieser Kriterien und Indikatoren ist der Fokus der sozioökonomischen Analyse und unabdingbarer Begleiter auf dem Weg der technologischen und sozioökonomischen Transformation zur Klimaneutralität.

    Dazu bestimmen und quantifizieren wir mittels statistischen, ökonometrischen Analysen und makroökonomischen Modellen soziökonomische Effekte, beispielsweise Beschäftigung, Bruttoinlandsprodukt, Armut, Wohlfahrt, Wettbewerbsfähigkeit, Potenziale, Gerechtigkeit und Bedürfnisse. Nur so können Trade-offs und Synergien von Maßnahmen und Innovationen identifiziert und positive Nebeneffekte oder unerwünschte Nebenwirkungen aufgezeigt werden

    Risikowahrnehmung und Stakeholderbeteiligung im Klimarisikomanagement

    Der Klimawandel führt zu Klima- und Energierisiken. So steigt beispielsweise die Gefahr von Hochwässern, die zu erheblichen wirtschaftlichen und sozialen Schäden führen können. Die Aufgabenteilung bei Prävention, Notfallreaktion und Wiederaufbau steht dabei im Spannungsfeld zwischen staatlicher Schutzverantwortung und privater Eigenvorsorge.

    Integriertes Klimarisikomanagement bezieht die Perspektiven aller beteiligten Stakeholdergruppen ein: Politik, Verwaltung, zivilgesellschaftliche Organisationen sowie Bürger*innen und Unternehmen als Grundeigentümer*innen und Betroffene. In der Bewertung von Risiken und Handlungsoptionen sind verschiedene Interessenslagen, Einschätzungen und Kapazitäten zu berücksichtigen.

    Nachhaltigkeitsaspekte des Steuer- und Transfersystems

    Basierend auf der detaillierten Zusammenführung von einkommensbezogenen Steuern, Sozialabgaben und familien- sowie sozialpolitischen Transferleistungen auf Haushaltsebene mittels so genannter Steuer- und Transferkonten werden wissenschaftliche Fragestellungen im Bereich der sozioökonomisch nachhaltigen gesellschaftlichen Transformation analysiert.

    Analyse globaler Wertschöpfungsketten

    Credit: JOANNEUM RESEARCH/Kulmer, Datenquelle: WIOD 2012, JOANNEUM RESEARCH

    Das könnte Sie interessieren:

    Exakte Information zu Emissionen in der globalen Wertschöpfungskette 

    Publikationen

    • Babcicky, P., Seebauer, S. (2020). People, not just places: Expanding physical and social vulnerability indices by psychological indicators. JustFair Working Paper No. 1; accepted at 4th European Conference on Flood Risk Management; under review at Journal of Flood Risk Management.
    • Babcicky, P., Seebauer, S., Thaler, T. (2020). Make it personal: Introducing intangible outcomes and psychological sources to flood vulnerability and flood policy. JustFair Working Paper No. 2; submitted to International Conference on Environmental Psychology 2021; under review at Journal of Disaster Risk Reduction.
    • Steiner, C., Seebauer, S. (2013): Energiearmut in der Grazer Bevölkerung. Situationsanalyse und politische Handlungsempfehlungen.