MATERIALS

Die nächste Generation von Lab-on-a-Chip-Systemen

Dr.in Anja Haase ist technische Koordinatorin im H2020-Projekt NextGenMicrofluidics.

Anja Haase ist technische Koordinatorin im H2020-Projekt NextGenMicrofluidics.
Foto: JOANNEUM RESEARCH/ Schwarzl


DIin Dr.in Anja Haase, Forscherin am Institut MATERIALS mit Sitz in Weiz, koordiniert den technischen Ablauf des H2020-Projekts NextGenMicrofluidics, im Rahmen dessen intensiv an der nächsten Generation von Lab-on-a-Chip-Systemen geforscht wird.

„Wir ermöglichen mit unseren Rolle-zu-Rolle-Technologien als Hochdurchsatzfertigung von Diagnostikchips eine konkurrenzlos günstige Methode‚ Schnelltests für ‚alle‘ zu entwickeln und in Umlauf zu bringen,” so die technische Chemikerin.

Das Potenzial von mikrofluidischen Lab-on-a-Chip Systemen ist vor allem in der Medizin, Pharmazeutik, Produktion und Analytik enorm. So können bald Minilabors folienbasierter Mikrofluidik für die Schnelldiagnostik unter anderem für COVID-19 in Großserienproduktion gehen. Ein Vorteil von Lab-on-a-Chip-Systemen ist, dass komplexe Analysen auch in kleinen Laboren mit relativ wenig technischer Ausrüstung automatisiert ablaufen können.

Mit dem Projekt wird die Einführung von Rolle-zu-Rolle-Technologien für die Hochdurchsatzfertigung von mikrofluidischen Systemen beschleunigt. Somit können dann Mikrofluidikbauteile nicht mehr als Einzelstücke, sondern auf großen Folien durch Präge-, Druckund Laminationsprozesse hergestellt werden. Das funktioniert ähnlich wie beim Zeitungsdruck. Damit kann schon bald ein konkurrenzloses Niveau in der Produktionsgeschwindigkeit von flexiblen Lab-on-a-Chip-Systemen, so genannter Labs-on-a-Foil, erreicht werden.

 

Großflächige Entwicklung und Herstellung von Lab-on-a-Foil-Systemen

NextGenMicrofluidics stellt sich dieser Herausforderung mit dem Betrieb eines Open Innovation Test Bed zur Entwicklung und Herstellung von Lab-on-a-Foil-Systemen auf großflächigen Polymerfolien. Somit soll eine Großserienfertigung von mehreren Millionen Lab-on-a-Foil-Systemen pro Jahr ermöglicht werden, wichtig etwa für die Produktion von Schnelltests für die medizinische Diagnose und ihren Einsatz in der aktuellen Covid19-Krise.

Dazu wird ein ganzheitlicher Ansatz verfolgt, der sowohl einen Schnelltest für akute Infektionen als auch für die Immunität nach einer vergangenen Infektion umfasst.

Ziel ist es, zeitnah Systeme für die Point-of-CareDiagnostik von SARS-CoV-2 sowie den entsprechenden Immunstatus in Europa zu entwickeln und mit hohem Durchsatz von mehr als einer Million Tests pro Monat herzustellen. Diese Tests können in großer Zahl als Diagnostikverfahren dezentral zum Beispiel bei Hausärztinnen und Ärzten eingesetzt werden.

 

DIin Dr.in Anja Haase koordiniert den technischen Ablauf des Projekts. Darüber hinaus begleitet sie die Adaption der Methoden und Maschinen auf die Anforderungen der verschiedenen Anwendungen und behält die Gesamtübersicht über das Projekt.

 

>Weitere Infos finden Sie auf der Projektwebsite