MATERIALS

Digitalisierung im Weinbau

Auch im Weinbau hat die Digitalisierung längst Einzug gehalten. Am Institut MATERIALS werden dafür entsprechende Sensorsysteme unter anderem zur Bestimmung des Glucose- bzw. Sulfitgehalts im Wein entwickelt.

Digitalisierung im Weinbau
(C) Leo Hau /Pixabay

 

Glucosebestimmung im Wein

Selbst Personen, die selten bis nie Wein konsumieren, können Weine mit unterschiedlichem Restzuckergehalt geschmacklich leicht differenzieren; ein für die Weinqualität als auch für die Vinifikation entscheidender Parameter ist daher der Zuckergehalt im Gärgut bzw. im Wein.

Die erfolgreiche Entwicklung eines Sensorsystems, welches ein kontinuierliches Messen des Zuckergehalts während des gesamten Vinifikationsprozesses ermöglicht, hat das Potential die weltweite Weinproduktion zu revolutionieren“, sagt Herr Ing. DI (FH) Markus Nowrouzi von der SITT Development GmbH.

Laut ihm würde sehr bald nach Markteintritt nahezu jedes Weinfass weltweit mit einem derartigen Sensorsystem ausgestattet sein.

In dem Projekt GlucoVin entwickelt MATERIALS gemeinsam mit der SITT Development GmbH ein opto-chemischen Sensorsystems, das es ermöglicht, den Zuckergehalt während des gesamten Vinifikationsprozesses zu erfassen. In Verbindung mit entsprechender Regelungstechnik soll somit die Weinproduktion maßgeblich verbessert werden.

 

Sulfitbestimmung im Wein

Sulfite werden im Weinbau in erster Linie als Antioxidantien eingesetzt, um Sauerstoff zu binden und dadurch die Aromen im Wein zu erhalten. Darüber hinaus weisen sie auch eine antimikrobielle Wirkung auf und verhindern somit die Bildung von Bakterien und Schimmelpilzen. Alles in allem wird der Wein durch die Zugabe von Sulfiten deutlich länger haltbar. Die Europäische Union hat festgelegt, dass das Vorhandensein von Sulfit anzugeben ist, wenn seine Konzentration über 10 mg/l vorliegt. Weiters gibt die EU gesetzliche Höchstmengen vor, die abhängig von der Art des Weins und seiner Zuckerkonzentration im Bereich von 150-500 mg/l liegen. Daher ist eine Bestimmung des Sulfitgehalts im Wein notwendig.

Forscher am Institut für Analytische Chemie der Universität Granada (Spanien) haben nun in Zusammenarbeit mit Dr. Gerhard J. Mohr vom Institut MATERIALS ein mikrofluidisches Analysegerät entwickelt, mit dem der Sulfitgehalt von Weinen einfach und schnell bestimmt werden kann. Die Weinprobe wird dafür auf das kolorimetrische Gerät aufgebracht. In dessen Sensorbereich wird das Sulfit "erkannt", was zu einer Farbveränderung in Abhängigkeit der Konzentration des vorhandenen Sulfits führt. Diese kann anschließend innerhalb einer Minute mit Hilfe eines Smartphones ausgelesen werden.

 

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