MATERIALS

20 Jahre JOANNEUM RESEARCH in Weiz

Forschungsstandort Weiz übertrifft nach 20 Jahren alle Erwartungen.

20 Jahre JOANNEUM RESEARCH in Weiz
v.l.n.r.: Mag. Hans-Peter Rucker (Geschäftsführer Landesholding Burgenland), Univ.-Prof. DI Dr. Paul Hartmann (Direktor MATERIALS), MMag.a Barbara Eibinger-Miedl (Landesrätin für Wirtschaft, Tourismus, Europa, Wissenschaft und Forschung), Univ.-Prof. DI Dr. Wolfgang Pribyl (Geschäftsführer JOANNEUM RESEARCH) und Erwin Eggenreich, MA MAS (Bürgermeister Weiz); Credit: JOANNEUM RESEARCH/Bergmann


1999 hat die JOANNEUM RESEARCH im Rahmen einer Regionalisierungsoffensive einen Standort in Weiz gegründet. Für diesen neuen Standort wurde der schon damals vielversprechende Forschungsbereich der Nanotechnologie gewählt. Nach 20 Jahren exzellenter Forschungsleistungen zieht man Bilanz: Das aus der Nanoforschung, optischen Sensorik und Lasertechnologie hervorgegangene Institut MATERIALS übertrifft mittlerweile alle Erwartungen und agiert mit fast 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern am internationalen Forschungsparkett als anerkannter Partner in den Bereichen Materialwissenschaften, Oberflächentechnologien und Photonik.

Univ.-Prof. DI Dr. Wolfgang Pribyl, Geschäftsführer der JOANNEUM RESEARCH, lud am 24. Oktober 2019 zum 20-Jahr-Jubiläum des JOANNEUM-RESEARCH-Standorts Weiz. Im Rahmen des Symposiums „Future Smart Living and Lighting“ blickte man gemeinsam mit den regionalen Partnern aus Politik, Wirtschaft und Industrie sowie internationalen Experten auf die erfolgreiche Forschungsarbeit zurück und gab einen Ausblick auf die zukünftigen hochinnovativen Forschungstätigkeiten.

„Mit rund 450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist die JOANNEUM RESEARCH die zweitgrößte außeruniversitäre Forschungseinrichtung Österreichs und ein Herzstück der heimischen Forschungslandschaft. Der Standort Weiz mit dem Institut MATERIALS hat sich in den vergangenen 20 Jahren zu einem bedeutenden Teil innerhalb der JOANNEUM RESEARCH entwickelt und trägt mit seiner Arbeit viel zur Positionierung der Steiermark als Forschungsland Nummer eins bei“, so Wissenschaftslandesrätin MMag.a Barbara Eibinger-Miedl.    

 „In den zwanzig Jahren seines Bestehens hat das Institut alle anfänglichen Erwartungen übertroffen und unter anderem eine führende Rolle beim Aufbau und Betrieb des steirischen Nanotechnologie­netzwerkes NANONET Styria und der Österreichischen Nanoinitiative sowie bei unterschiedlichen Nachfolgenetzwerken wie beispielsweise Photonics Austria eingenommen. Von besonderer Bedeutung war und ist die Kooperation mit der Technischen Universität Graz und die von 2006 bis 2016 gemeinsam geführte NanoTecCenter Weiz Forschungsgesellschaft“, zieht JR-Geschäftsführer Univ.-Prof. DI Dr. Wolfgang Pribyl Resümee. „Besonders stolz sind wir in Weiz auf die hervorragende Infrastruktur, wie zum Beispiel die Rolle-zu-Rolle-Nanoimprint-Lithografie, die wir in den letzten Jahren ständig ausbauen konnten. Dank der Highend-Infrastruktur und der hervorragenden Expertise unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind wir führend in der europäischen Forschungslandschaft in den Bereichen Materialwissenschaften und Photonik“, so der JR-Geschäftsführer weiter.

MATERIALS-Direktor Univ.-Prof. DI Dr. Paul Hartmann: „Seit 20 Jahren leistet die JOANNEUM RESEARCH am Standort Weiz hervorragende Forschungsarbeit für die Wirtschaft, seit bald zehn Jahren in Form des Instituts MATERIALS. Der Erfolg und die große Nachfrage aus der Industrie geben unserem Weg recht. Wir planen 2020 erstmals die 100-Mitarbeiter-Marke zu überschreiten und werden uns in unseren technologischen Kernthemen weiterentwickeln, um weiterhin Spitzenforschung auf höchstem Niveau anbieten zu können und international führender und nachgefragter Player zu sein. Das neue Thema Smart Connected Lighting, das im Symposium behandelt wurde, orientiert sich an einem starken internationalen Trend, durch den Marktsegmente wie die Allgemeinbeleuchtung und Automotive Lighting noch stärker voneinander lernen und profitieren können. Ich freue mich sehr, dass wir einige der international führenden Forscher auf diesem Gebiet für unser Symposium gewinnen konnten.“

Mag. Hans-Peter Rucker, Geschäftsführer der Landesholding Burgenland, ergänzt: „Die 2018 eingegangene Beteiligung an der JOANNEUM RESEARCH ist ein wichtiges Zeichen, aber auch mehr als das: Es entstehen neue Arbeitsplätze, das Burgenland wird als Technologiestandort weiter aufgewertet. Die Landesholding, aber auch andere Unternehmen aus dem Burgenland arbeiten am Standort des Technologiezentrums in Pinkafeld hervorragend mit der JOANNEUM RESEARCH im Bereich „Smart Lighting“ zusammen. Wir investieren in Pinkafeld in den kommenden Jahren über 25 Millionen Euro in den Campus-Ausbau. So schaffen wir die Rahmenbedingungen, dass sich auch die südburgenländische Dependance von JOANNEUM RESEARCH MATERIALS optimal entwickeln kann.“
 

Internationale Redner beim Symposium

Beim wissenschaftlichen Symposium durfte Univ.-Prof. DI Dr. Paul Hartmann, Direktor von MATERIALS, hochkarätige internationale Redner begrüßen: Prof. Harald Haas, PhD, von der Universität Edinburgh ist weltweit führender Experte auf dem Gebiet der Visual Light Communication und im Speziellen für das sogenannte „LiFi“, was so viel bedeutet wie Daten- und Internetübertragung durch Licht. Prof. Dr. Luc Chassagne ist an der Universität Versailles ein ausgewiesener Experte für die licht-basierte Kommunikation mittels Detektoren, die auch in den Bereich autonomes Fahren reichen. Und Mag. Wilfried Pohl, Leiter der Forschung und Entwicklung und Mitglied der Geschäftsführung der Bartenbach GmbH, ist Experte für die Lichtwirkung auf den Menschen, ein derzeit sehr stark wissenschaftlich diskutiertes Thema.

Historie: JOANNEUM RESEARCH in Weiz

In den 1990er-Jahren wurde das Konzept zur Regionalisierung der Forschungsaktivitäten des Unternehmens entwickelt. Als sehr vielversprechend hat sich damals das aufkommende Thema der Nanotechnologie gezeigt, für das als Standort die Stadt Weiz gewählt wurde. Weiz entwickelte sich damals unter der Führung von Bürgermeister Helmut Kienreich und in enger Zusammenarbeit mit den umliegenden Gemeinden zu einem attraktiven Wirtschaftsstandort, aus dem auch langfristig innovative Impulse zu erwarten waren. Die 1997 erfolgte Gründung des Weizer Energie- und Innovations­zentrums W.E.I.Z., die finanzielle Unterstützung durch die Stadt, die Möglichkeiten der europäischen Förderungen (EFRE) sowie die vor Ort ansässigen Industriebetriebe und Bildungsinstitutionen bildeten ein erfolgversprechendes Umfeld, das schließlich 1999 die Gründung des JOANNEUM RESEARCH-Instituts für Nanostrukturierte Materialien und Photonik als Vorläufer des heutigen Instituts MATERIALS ermöglichte.

Die inhaltliche Kernkompetenz des Instituts basierte auf zwei Arbeitsgruppen der Technischen Universität Graz: Der Arbeitsgruppe „Nanostrukturierte Materialien“, geleitet von Univ.-Prof. DI Dr. Günther Leising und „Optische Wellen in geschichteten Festkörpern“, geleitet von Univ.-Prof. DI Dr. Walter Papousek. Im Jahr 2001 erfolgte schließlich die Eröffnung des Standortes der JOANNEUM RESEARCH im Weizer Energie- und Innovationszentrum – W.E.I.Z. 1.

In den nunmehr fast zwanzig Jahren seines Bestehens hat das Institut alle anfänglichen Erwartungen übertroffen. In diesen Jahren hat es unter anderem eine führende Rolle beim Aufbau und Betrieb des steirischen Nanotechnologienetzwerkes NANONET Styria und der Österreichischen Nanoinitiative sowie bei unterschiedlichen Nachfolgenetzwerken wie beispielsweise Photonics Austria eingenommen. Von besonderer Bedeutung war und ist die Kooperation mit der Technischen Universität Graz, u. a. durch das Christian-Doppler-Laboratorium für Neuartige Funktionalisierte Materialien (2002 – 2009) und die von 2006 bis 2016 gemeinsam geführte NanoTecCenter Weiz Forschungsgesellschaft mbH (NTCW), geleitet von Univ.-Prof. DI Dr. Emil J.W. List-Kratochvil und DI Helmut Wiedenhofer. 2016 wurden die F&E-Aktivitäten der NTCW sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von der JOANNEUM RESEARCH übernommen. 

Auch die Kooperationen mit dem Institut für Physik / Erwin-Schrödinger-Institut für Nanostrukturforschung sowie dem Institut für Physik der der Karl-Franzens-Universität Graz trugen zur positiven Entwicklung des Instituts MATERIALS bei. Ao.Univ.-Prof. Mag. Dr. Joachim Krenn leitete das Institut von 2007 bis 2010, daraus ging 2010 das aktuelle Institut für Oberflächentechnologien und Photonik, also MATERIALS, hervor.