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Bevölkerungswachstum als regionales und globales Kernthema

Internationale Expertinnen und Experten tagten am 25. und 26. Januar 2012 beim „Mariazeller Dialog“.

DI Dr. Pribyl, Mag.a Edlinger-Ploder
DI Dr. Pribyl, Mag.a Edlinger-Ploder
DI Dr. Pribyl
DI Dr. Pribyl
Polt, Kubista, Pribyl, Edlinger-Ploder (v.l.n.r.)
Polt, Kubista, Pribyl, Edlinger-Ploder (v.l.n.r.)
Mag. Dr. Prettenthaler
Mag. Dr. Prettenthaler
Europeum, Mariazell
Europeum, Mariazell

Der Entwicklung der Bevölkerung und den Auswirkungen auf Sozialsysteme und  Ökologie, aber auch Stadt- und Regionalentwicklung widmete sich JOANNEUM RESEARCH in Kooperation mit der Geisteswissenschaftlichen Fakultät der Universität Graz und unterstützt von Forschungslandesrätin Mag.a Kristina Edlinger-Ploder mit internationalen Experten am 25. und 26. Januar 2012 beim „Mariazeller Dialog“.
 
Die weltweite demographische Entwicklung ist ein kontroverses Thema. Einerseits wird international die Frage diskutiert, wie viele Menschen unser Planet vertragen kann. Von Bevölkerungsexplosion ist die Rede und vom ökologischen Fußabdruck, den jede und jeder von uns durch unser tun hinterlassen. Doch dieses Wachstum ist regional höchst unterschiedlich verteilt. Ist doch bei uns in Österreich und vielen anderen entwickelten Gesellschaften z.B. von notwendigem Wachstum die Rede, um den Wohlfahrtsstaat, die Pensionssysteme und die Versorgung für die älteren Personen in Industrieländern finanzieren zu können.
 
„In den westlicher Industriestaaten bedarf es wegen der Überalterung der Gesellschaft einer engagierte Zuwanderungs- und Familienpolitik“, so Forschungsgruppenleiter Franz Prettenthaler: „umlagebasierte soziale Sicherungssysteme sind sonst in der derzeitigen Form nicht haltbar.“ So fehlen z.B. in der Steiermark in 20 Jahren 340.000 Menschen, um beim derzeitigen Pensionsantrittsalter das Verhältnis von Personen im Erwerbsalter und im Pensionsalter zu stabilisieren.
 
JOANNEUM RESEARCH nähert sich dabei dem Thema sowohl regional, als auch international und hat im Auftrag des Wissenschaftsministeriums 40 Top Leute zu diesem Thema nach Mariazell geladen: Annegret Haase (D) gilt als Expertin für städtische Schrumpfungsprozesse in peripheren Regionen, Alain Trannoy (F) hat sich intensiv mit der Familienbesteuerung, Leistungs- und Fertilitätsanreizen in Frankreich, Hazel Batemann (AUS) mit dem chinesisches Pensionssystem beschäftigt. Stephan Pfister bringt den globalen Blick ein: wie steht es auf der Erde mit Ernährung und Ressourcen in der Mitte des Jahrhunderts, dazu werden auch zwei führende Denker der Klimagerechtigkeitsdebatte, John Broome (Oxford) und Lukas Meyer (Graz) öffentlich aufeinandertreffen.
 
Das Thema des demographischen Wandels ist von hoher regionalpolitischer Relevanz. Ziel des „Mariazeller Dialogs“ ist die Präsentation aktueller Ergebnisse durch Fachexpert/innen sowie die Diskussion der ethischen Aspekte, um daraus die richtigen Weichenstellungen für künftige Entscheidungen und die diese unterstützende Forschung vorzunehmen. JOANNEUM RESEARCH zeigt damit als stark technologie- und wirtschaftsorientiertes Forschungsunternehmen, dass es ständig auch einer Reflexion der ethischen und gesellschaftspolitischen Relevanz des eigenen Tuns auf höchstem Niveau bedarf.