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GENDERA „Good Practice“ Datenbank geht online

Die GENDERA Partner haben heute eine Datenbank mit 60 „Good Practice“-Beispielen veröffentlicht. Diese Beispiele zeigen, welche Bemühungen in jedem der teilnehmenden Länder unternommen werden, um dem aktuellen Mangel an Forscherinnen in allen Karrierephasen und vor allem in Führungspositionen in europäischen Forschungseinrichtungen zu begegnen. Das Zentrum für Wirtschafts- und Innovationsforschung (POLICIES) von JOANNEUM RESEARCH ist Partner im 7.RP-Projekt „GENDERA – Gender Debate in the European Research Area“, das wichtige Impulse für den Innovationsstandort Österreich liefern kann.

Logo Gendera
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In unserer Gesellschaft gibt es derzeit einen starken Wettbewerb um die besten und klügsten Köpfe, der auch weiterhin anhalten wird. Gleichzeitig kann eine große Zahl an hochqualifizierten Personen ihre Arbeitskraft und ihr Wissen nicht ausreichend einbringen.

Mädchen und junge Frauen entscheiden sich vermehrt für eine Hochschul-Ausbildung; dort machen Mädchen mittlerweile mehr als 50% der Studierenden aus. Allerdings wählt nur ein kleiner Teil dieser Mädchen traditionelle wissenschaftliche und technische Studienfächer.

Hoch qualifizierte Forscherinnen verlassen das akademische Feld häufig für eine berufliche Alternative und arbeiten dann oft in Positionen, die nichts mit ihren ursprünglichen Studienschwerpunkten zu tun haben. Dies gilt insbesondere für Frauen, die technische oder wissenschaftliche Fächer studiert haben. Dieses Phänomen wird gemeinhin als "leaky pipeline" bezeichnet. Andere Forscherinnen, die weiterhin im F&E-Sektor beschäftigt bleiben, sehen sich einer Reihe von Barrieren gegenüber, die ihnen den beruflichen Aufstieg erschweren.

Dass das Potenzial der Forscherinnen nicht ungenutzt bleiben kann, ist mittlerweile erkannt worden: Eine ganze Reihe von Programmen und Maßnahmen werden derzeit in europäischen Forschungs- und Hochschuleinrichtungen umgesetzt und entwickelt.

Die GENDERA-Partner aus 8 europäischen Ländern und Israel haben seit Januar 2010 über 60 solcher „Good Practices“ zusammengetragen und analysiert. Diese „Good Practices“ stehen jetzt online in einer durchsuchbaren Datenbank zur Verfügung. Die ausgewählten „Good Practices“ wurden alle nach den gleichen Kriterien analysiert: funktionieren sie erfolgreich, zeigen sie nachhaltige Ergebnisse, haben sie innovative Aspekte oder Eigenschaften, sind sie übertragbar und innerhalb der Organisation eingebettet (z. B. im Rahmen der Gleichstellungsmaßnahmen bei Gender-Mainstreaming-Bemühungen)? Die „Good Practices“ zeigen nicht nur die Bemühungen auf, die innerhalb der einzelnen Organisationen unternommen werden, sondern sollen auch Inspirationsquellen für Forschungseinrichtungen sein, die derzeit keine speziellen Maßnahmen für Wissenschaftlerinnen anbieten oder die ihre Angebote an gleichstellungsorientierten Maßnahmen erweitern wollen.

Die Veröffentlichung der Datenbank fällt mit dem Abschluss des „GENDERA Synthesis Reports“ zusammen, der in Kürze verfügbar sein wird.

GENDERA: Von 2010 - 2012 arbeiten die Partner von GENDERA daran, die Chancengleichheit zwischen den Geschlechtern in Forschungseinrichtungen in Europa zu verbessern, indem in einem Dialog mit zentralen nationalen und internationalen Stakeholdern und ExpertInnen zukünftige Aktivitäten und Maßnahmen diskutiert und erarbeitet werden sollen. Dadurch soll ein entscheidender Beitrag zur Etablierung von Gleichheit zwischen den Geschlechtern im Bereich Forschung und Entwicklung und damit zur Innovationsfähigkeit des europäischen Forschungs- und Wirtschaftsraumes geleistet werden.

Die Partner und teilnehmenden Länder im Projekt GENDERA sind:
Koordinator:

Tudományos és Technológiai Alapítvány - TETALAP (Ungarn)
Partner:
Agencia per la Promozione della Ricerca Europea (Italien)
Center for European Initiatives and Research in the Mediterranean (Spanien)
Joanneum Research Forschungsgesellschaft mbH (Österreich)
Jozef Stefan Institute (Slovenien)
National Documentation Centre / National Hellenic Research Foundation (EKT/NHRF) (Griechenland)
ORT Braude College of Engineering (Israel)
Steinbeis-Europa-Zentrum (Deutschland)
Univerzita Mateja Bela (Slowakei)

Mehr Informationen zum Projekt sowie die Datenbank finden Sie auf: www.gendera.eu