Die Gleichstellungserhebung 2022 zeigt einen Anstieg des Wissenschafterinnen-Anteils zwischen 2019 und 2021 von 27% auf 29% in der außeruniversitären naturwissenschaftlich-technischen Forschung. Trotz dieses Fortschritts bestehen nach wie vor deutliche Unterschiede zwischen Frauen und Männern in diesem Forschungssektor.
Partizipation von Wissenschafterinnen zwischen 2019 und 2021 gestiegen
Die aktuelle Gleichstellungserhebung 2022 wurde vom Institut POLICIES im Auftrag des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen erstmals, wie sich die Partizipation von Frauen und Männern in der außeruniversitären naturwissenschaftlich-technischen Forschung zwischen 2019 und 2021, einer durch die COVID-19 Pandemie geprägten Zeit, verändert hat. Die Partizipation von Wissenschafterinnen hat in diesem Zeitraum zugenommen: rund 29% der Wissenschafter*innen sind 2021 Frauen – gegenüber 27% im Jahr 2019. Die COVID-19 Pandemie hat sich also nicht negativ auf die Partizipation von Frauen in der außeruniversitären naturwissenschaftlich-technischen Forschung ausgewirkt.
Noch immer klare Unterschiede zwischen Wissenschafterinnen und Wissenschaftern
Allerdings sind nach wie vor deutliche Unterschiede zwischen Wissenschafterinnen und Wissenschaftern festzustellen: so arbeiten Wissenschafterinnen deutlich häufiger in Teilzeit, sind deutlich jünger, übernehmen seltener Führungspositionen und Projektleitungen und sind auch in den unteren Einkommensgruppen überrepräsentiert. Auch in den Gremien der außeruniversitären naturwissenschaftlich-technischen Forschungseinrichtungen sind vergleichsweise nur wenige Frauen vertreten.
Gleichzeitig zeigt sich, dass rund ein Drittel der Forschungseinrichtungen im Jahr 2022 noch keinen Gleichstellungsplan entwickelt und umgesetzt hat. Aber auch von jenen Einrichtungen, die bereits über einen Gleichstellungsplan verfügen, hat ein Großteil einen derartigen Plan erst 2021 oder 2022 entwickelt.