Der DORA-Workshop fand am 17. Februar 2022 statt und befasste sich mit den Zielen für die Verwendung von narrativen Lebenslaufformaten bei der Bewertung von Förderanträgen. Dieses Format des Lebenslaufs ist ein ausführlicher Text in Aufsatzform. Darin ist es möglich persönliche Entscheidungen, Ziele und Motivationen zu kommunizieren.
Dr.in Helene Schiffbänker vom Forschungsprojekt GRANteD* nahm an dem Workshop teil und sprach über die Verwendung des narrativen Lebenslaufformats bei der Science Foundation Ireland. Wie Antragsteller*innen das neue Lebenslaufformat in Bezug auf die Anerkennung ihrer Leistungen und ihre Chancen auf eine Förderung bewerten.
Die von der JOANNEUM RESEARCH Ende 2021 durchgeführte Befragung der Antragstellenden des Calls SFI Frontiers for the Future Programme 2020 zeigt folgende zentralen Ergebnisse:
- Der narrative Lebenslauf wird allgemein geschätzt. 62 % der Bewerbenden halten das neue Format für hilfreich, um ihre Leistungen darzustellen.
- Weibliche Antragstellende empfinden das neue Lebenslaufformat häufiger als vorteilhaft.
- Erfolgreiche Antragstellerinnen sind häufig der Meinung, dass das Format des narrativen Lebenslaufs ihre Chancen auf eine Förderung erhöht hat.
- Ein großer Teil der männlichen Antragsteller meinte, "nicht sagen" zu können welche Auswirkungen das neue Lebenslaufformat auf die Förderentscheidung hatte.
*GRANteD (Grant Allocation Disparities from a gender perspective) ist ein Horizont-2020-Projekt, das das Auftreten und die Ursachen von geschlechtsspezifischen Verzerrungen bei der Forschungsfinanzierung in Europa analysiert.