POLICIES

Väterkarenz und Karriereerfolg

JOANNEUM RESEARCH und ÖGUT forschen mit Schülerinnen und Schülern zum Thema Väterkarenz

Väterkarenz und Karriereerfolg
Väterkarenz und Karriereerfolg
Sektionschefing Ines Stilling hat die Veranstaltung eröffnet
Väterkarenz und Karriereerfolg
Schüler der Rahlgasse machen auf Karenzväter im öffentlichen Raum aufmerksam
Väterkarenz und Karriereerfolg
Projektleiterin Dr.in Schiffbänker
Väterkarenz und Karriereerfolg
Fr. Oberzaucher (AustriaTech), Dr.in Schiffbänker, Dir. Polt (JR)

Die Ergebnisse des Projekts Väterkarenz - Auswirkungen auf Karrieren von Männern, das seit zwei Jahren am POLICIES durchgeführt wird, sind am 23. September im Frauenministerium präsentiert worden:

Viel Innovationspotenzial geht verloren, wenn Frauen aufgrund von Karenz und Wiedereinstieg in Teilzeit ihre Karrierewege nicht gleichermaßen realisieren können wie die männlichen Kollegen. Doch wie sieht es bei Männern aus, die in Karenz gehen? Erleden sie die gleichen Karriereeinbußen wie Frauen? Diesen und weiteren Fragen sind Helene Schiffbänker und Kolleg/innen von POLICIES in einem spannenden Forschungsprojekt zu Väterkarenz nachgegangen, dessen Ergebnisse nun im Frauenministerium öffentlich präsentiert wurden.

Die Ergebnisse einer aktuellen JOANNEUM RESEARCH Studie zeigen, dass sich Karenz bei Männern nicht negativ auf ihren Karriereerfolg auswirkt, weil sie sich häufig für eine kurze Karenz entscheiden. Damit bleibt die Betreuungsverantwortung weiterhin bei den Frauen und erschwert ihren erfolgreichen Wiedereinstieg. Das Bundesministerium für Bildung und Frauen setzt sich für mehr Männer in Karenz ein, davon profitieren Eltern und Kinder. 

Bei der Abschlussveranstaltung zum Sparkling Science Forschungsprojekt „Väterkarenz – Auswirkungen auf Karrieren von Männern“ im Bundesministerium für Bildung und Frauen präsentierte JOANNEUM RESEARCH die Forschungsergebnisse und Schüler/innen der AHS Rahlgasse Wien stellten ihre Werbekampagne zu Väterkarenz vor. ÖGUT stellte dabei eine Good-Practice- Broschüre zur Umsetzung von Väterkarenz in Organisationen vor, die anhand der Studienergebnisse erarbeitet wurde. Im Rahmen einer Podiumsdiskussion diskutierten Karenzväter mit Vertreter/innen der Politik sowie der Projektleiterin Helene Schiffbänker zum Thema „Was braucht es in Österreich, damit mehr Männer in Karenz gehen?“  

„Im Herbst starten die Verhandlungen rund um das Kinderbetreuungsgeld-Konto. Gemeinsam mit dem zuständigen Familienministerium soll das derzeitige Modell vereinfacht werden. Damit wollen wir mehr Flexibilität, Transparenz und Vereinfachung für die Eltern“,  so Ines Stilling, Sektionschefin im Bundesministerium für Bildung und Frauen im Rahmen der Podiumsdiskussion. Dies soll den Anreiz für Männer in Karenz zu gehen, erhöhen und gleichzeitig deren Karenzdauer erweitern. „Eine längere Väterkarenz ermöglicht, dass sich Eltern die Kinderbetreuung relativ gleichwertig aufteilen. So können Frauen rascher wieder ins Berufsleben zurückkehren und langfristig, über die Karenz des Partners hinaus, einer substantiellen Erwerbsarbeit nachgehen. Kurze Väterkarenzen hingegen erweisen sich eher als ‚Ausflug‘ ins Familienleben und ändern nichts an den klassischen Rollenverteilungen“, erklärt Schiffbänker.

 

Alle Studienergebnisse auf einen Blick

In der Studie wurde untersucht, wie sich die Karenz bei Akademikern auf ihre Einkommens- und Karriereentwicklung auswirkt. Die Ergebnisse zeigen:

  • Karenz bei Männern wirkt sich nicht negativ auf ihr Einkommen und ihren Karriereerfolg aus.
  • Väter können dann ohne Karrierenachteile Karenz beanspruchen, wenn sie die Vorstellungen des Arbeitgebers berücksichtigen oder in  familienfreundlichen Unternehmen tätig sind: hier können Väter längere Karenzen (bis zu einem Jahr) beanspruchen und in Teilzeit zurückkehren. Das trägt zu mehr Chancengleichheit zwischen Frauen und Männern bei.
  • Karenzväter können die Unternehmenskultur positiv verändern: Sie werden zu Pionieren und Role Models, wenn mehrere Väter einer Organisation den Schritt in die Karenz wagen und ihr Karenzdesign nicht (nur) an den Anforderungen des Unternehmens ausrichten, sondern an den eigenen Vorstellungen und Erfordernissen der Familie.

 

Das Forschungsprojekt „Väterkarenz – Auswirkungen auf Karrieren von Männern“ wurde im Rahmen des Förderprogramms Sparkling Science durchgeführt und vom Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft gefördert. Projektpartner/innen von JOANNEUM RESEARCH sind die Österreichische Gesellschaft für Umwelt & Technik (ÖGUT), die Synthesis Forschungs-GesmbH und die University Örebro. Alle Forschungsergebnisse wurden gemeinsam mit Schüler/innen des Gymnasiums Rahlgasse erarbeitet und diskutiert.

Ergebnisse und mehr Informationen finden Sie auf der Projekthomepage: http://www.sparklingscience.at/de/projekte/590-v-terkarenz/

Die Präsentationen der Abschlussveranstaltung sowie die Good Practice Broschüre stehen auf www.oegut.at online zur Verfügung.

Ansprechpersonen:

Helene Schiffbänker

Tel: +43 1 5817520-2826

helene.schiffbaenker@joanneum.at