Fragen der ökonomischen Wirkungen des technischen Wandels sind in den letzten Jahren wieder sehr stark ins Zentrum der ökonomischen und politischen Diskussion gerückt. Dies gilt insbesondere für (wieder)aufgekommene Befürchtungen, dass der technologische Wandel zum einen die Arbeitskräftenachfrage dauerhaft reduzieren und so zu („technologischer“) Arbeitslosigkeit führen könnte; zum anderen aber auch zur zunehmenden Ungleichheit der Einkommen (personelle Einkommensverteilung) und der Verteilung zwischen Arbeits- und Kapitaleinkommen (funktionale Einkommensverteilung) beitragen könnte.
Studienleiter Mag. Wolfgang Polt, Direktor von POLICIES, zweifelt, dass die digitale Revolution bereits in Gang ist: „Unsere Studie bestätigt die in der jüngeren Vergangenheit vorgebrachten Befürchtungen nicht, dass der technologische Wandel zur steigenden Arbeitslosigkeit sowie zur wachsenden Ungleichheit der Einkommen beitragen könnte. Im Gegenteil scheinen die Technologievariablen positiv auf Beschäftigung und Verteilung zu wirken. Die Gründe für steigende Arbeitslosigkeit und wachsende Ungleichheit liegen zumindest für die betrachtete Periode offenbar in anderen Faktoren. Auf der Basis dieser Studie ist natürlich kein Urteil über die künftig möglichen Effekte des technologischen Wandels möglich. Diese mögen tatsächlich – wie an Einzelfällen der Anwendung von künstlicher Intelligenz, Robotik und Automation durchaus beschreibbar – in der Zukunft zu einem neuen Produktivitätsschub führen. Unser Befund deutet aber darauf hin, dass die Gesellschaft noch Gelegenheit hat, sich auf einen solchen Umbruch einzustellen.
Kontakt:
Mag. Wolfgang Polt
Tel. +43 1 581 75 20-2822
E-Mail: wolfgang.polt@joanneum.at