POLICIES

POLICIES wendet Mediaanalyse neu an

Mit maschinellem Textmining und Topic Modeling wird die Mediaanalyse jetzt neu angewendet. Untersucht wurde die Betreuungssituation in der Corona-Krise.

Chirurgen im OP Saal
Credit: adobestock

 

Wie Eltern im Homeoffice die Kinderbetreuung organisieren, war in den Medien und politischen Debatten in den letzten 2 Jahre der COVID-19-Pandemie präsent. Weitestgehend unbeleuchtet blieb jedoch die Situation von Eltern in den systemrelevanten Berufen, die nur in seltenen Fällen im Homeoffice arbeiten können und die Betreuung ihrer Kinder während der verschiedenen (Teil-)Lockdowns folglich auf anderen Wegen sicherstellen mussten.

Im Rahmen des Projekts Double Fragility: The Care Crisis in the Corona Crisis erforschen Helene Schiffbänker, Enikö Linshalm, Riccarda Rosenball und David Walker gemeinsam mit der Universität Bielefeld und L&R Sozialforschung im Auftrag der Volkswagenstiftung, wie Eltern, die zum Beispiel im Krankenhaus arbeiten, die Betreuung ihrer Kinder in der Pandemie organisiert haben (und weiterhin organisieren).

 

Methodik

Teil der Studie ist eine breite Medienanalyse basierend auf Qualitätsmedien aus Österreich und Deutschland. Mittels standardisierter Software – maschinellem Textmining und Topic Modeling – analysierte das Team insgesamt 400 relevante Tageszeitungsartikel mit einer kombinierten Abfrage ausgewählter Stichwörter und themenrelevanter Begriffe.

Die Ergebnisse zeigen, dass sich für Beschäftigte in den „systemrelevanten“ Berufsfeldern, die eine Anwesenheit vor Ort erfordern, die Problematik in der Corona-Lockdown-Situation dadurch verschärft, dass die ohnehin hohe Arbeitsbelastung sowohl in der Arbeit als auch zu Hause weiter zunimmt. Somit stellen die vermehrten Betreuungsaufgaben für Beschäftigte in „systemrelevanten“ Berufsfeldern ungleich andere Herausforderungen dar wie für Personen, die im Homeoffice tätig sind.

 

 

Grafischer Überblick zur Methode, Credit: JOANNEUM RESEARCH