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Geschlechtergleichstellung: Startschuss für GENDERACTIONplus

Die Geschlechtergleichstellung im Europäischen Forschungsraum (ERA – European Research Area) steht im Fokus des neuen Horizon-Europe-Projekts GENDERACTIONplus. Dr.in Helene Schiffbänker vom Institut POLICIES war beim Kick-off-Meeting von 8. bis 10. Juni in Prag mit dabei.

Gruppenfoto: Teilnehmer des Kick-off-Meetings für GENDERACTIONplus
Kick-off-Meeting in Prag: GENDERACTIONplus setzt sich für Geschlechtergleichstellung ein. Credits: Milan Trieu 2022


Ein Konsortium aus 26 Organisationen aus 21 europäischen Ländern kam kürzlich am Institut für Soziologie der Tschechischen Akademie der Wissenschaften für den Start von GENDERACTIONplus in Prag zusammen. Dieses Projekt arbeitet an der Schnittstelle von öffentlichen Einrichtungen bzw. Ministerien (National Authorities) sowie Forschungsförder-Organisationen und dauert 3 Jahre. Aus Österreich ebenso mit an Bord sind das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (bmbwf) und das Institut für Höhere Studien (IHS). Im Einklang mit der neuen politischen ERA-Agenda liegt der Fokus auf 5 inhaltlichen Themenbereichen.


Die Schwerpunkte von GENDERACTIONplus

  • Intersektionalität und Inklusivität
  • sexuelle Belästigung und geschlechtsspezifische Gewalt in der Forschung
  • Integration der Geschlechter-/Gender-Dimension in Forschungs- und Innovationsinhalte
  • Überwachung von Gleichstellungsmaßnahmen auf der Ebene der ERA-Mitgliedsstaaten inklusive der Entwicklung eines Monitoring-Mechanismus und Indikatoren
  • Entwicklung eines Systems zur Bewertung der Umsetzung und Auswirkung von Gleichstellungsplänen als Hauptinstrument zur Förderung integrativer institutioneller Veränderung

„Das übergeordnete Ziel ist es, die Gleichstellung der Geschlechter im Europäischen Forschungsraum durch den Aufbau von Kapazitäten, den Austausch und die Koordinierung von Strategien sowie die Bereitstellung von strategischer Politikberatung voranzutreiben“, so Dr.in Helene Schiffbänker von POLICIES, die gemeinsam mit Julia Greithanner von POLICIES beim Projektstart in Prag mit dabei war. Die Initiative soll dazu beitragen, die Koordinierung der Gender-Politik und die Integration in der neuen Periode der politischen Agenda des Europäischen Forschungsraums zu unterstützen. Dafür wurden zwei Communities of Practice (CoPs) gebildet, die aus Vertreter*innen der nationalen Behörden und der Forschungsförderungsorganisationen bestehen.


Geschlechtergleichstellung als Priorität

„Es ist von entscheidender Bedeutung, dass die Gleichstellung der Geschlechter weiterhin eine der Prioritäten im Europäischen Forschungsraum ist“, so die Projektkoordinatorin Marcela Linkova, Ph.D. „In den letzten Jahren haben wir in der EU insgesamt und in einigen europäischen Ländern große Fortschritte auf politischer Ebene gemacht, aber wir wissen auch, dass wir noch besser werden können.“

Geschlechtsspezifische Gewalt und sexuelle Belästigung würden nach wie vor ein großes Problem darstellen, und es gelte bessere Instrumente zu entwickeln, um die Intersektionalität und Vielfalt von Diskriminierungen zu berücksichtigen. Ein weiteres wichtiges Thema sei die Überwachung und Bewertung von Gleichstellungsplänen und deren Auswirkungen, da sie nun ein Förderkriterium für Horizon Europe sind. „Dies ist eine ideale Gelegenheit, all diese Themen in einem großartigen und motivierten europäischen Konsortium voranzubringen“, so Linkova.

Helene Schiffbänker und ihr Team sind für Capacity-Building-Aktivitäten in europäischen Forschungsfördereinrichtungen verantwortlich, womit die Forschungs-Aktivitäten im Horizon-Projekt GRANteD (Grant Allocation Disparities), das von JOANNEUM RESEARCH koordiniert wird, fortgeführt werden.

Das Projekt GENDERACTIONplus baut auf dem Horizont-2020-Projekt GENDERACTION auf, das von 2017 bis 2021 durchgeführt wurde, sowie auf der Arbeit der Ständigen Arbeitsgruppe zu Gender in Forschung und Innovation (SWG GRI) und der Arbeit der FORGEN Community of Practice of RFOs, die im ACT-Projekt von 2018 bis 2021 entwickelt wurde.

 

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