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Wo ist der beste Boden für Weißburgunder & Co aus Kärnten?

Die Forschungsgesellschaft JOANNEUM RESEARCH arbeitet unter der Leitung des Versuchszentrums Laimburg an einem Projekt, das künftig flächendeckend die optimalen Weinbaugebiete für einzelne Rebsorten in Kärnten und Südtirol ausweisen soll. Möglich wird das durch die Aufbereitung historischer Daten und die genaue Beobachtung des Mikro-Klimas.

Wo ist der beste Boden für Weißburgunder & Co aus Kärnten?
Foto: JOANNEUM RESEARCH

„Ziel dieses EU-Interreg-Projektes (Programm Interreg V-A Italien-Österreich 2014-2020) ist es, ein objektives Bewertungssystem für Südtirol und Kärnten zu entwickeln, mit dem man flächendeckend Weinbaugebiete ausweisen kann. So soll es dann zum Beispiel möglich sein, genau zu definieren, welches Gebiet sich für Weißburgunder eignet“, erklärt DI Hermann Katz, Projektleiter und stellvertretender Direktor von POLICIES, dem Institut für Wirtschafts- und Innovationsforschung der JOANNEUM RESEARCH. Die JOANNEUM RESEARCH analysiert und wertet dazu historische Daten rund um den Weinbau aus den vergangenen 20 Jahren für Südtirol und aus den letzten sechs Jahren für Kärnten aus. Der Partner EURAC übernimmt die Datenaufbereitung des Mikroklimas; dazu werden rund 40 Klimastationen in Südtirol und Kärnten aufgebaut. „Die dahinterliegende Hypothese besagt, dass der Klimawandel den Weinbau in niedrigen Lagen durch die verstärkte Sonneneinstrahlung zunehmend erschwert. Dadurch bekommt der Wein einen zu hohen Zucker- beziehungsweise Alkoholgehalt. Wir glauben, dass man künftig in viel höheren Lagen anbauen muss, um die gleiche Weinqualität erreichen zu können“, so Katz. Diese Hypothese soll nun wissenschaftlich untermauert werden.)

Unter dem klingenden Namen „REBECKA“ soll das Projekt buchstäblich den Boden aufbereiten für edle Weine aus Kärnten und Südtirol. REBECKA wird von POLICIES geleitet und gemeinsam mit dem Obst- und Weinbauzentrum St. Andrä (eine Forschungseinrichtung der Landwirtschaftskammer Kärnten), dem land- und forstwirtschaftlichen Versuchszentrum Laimburg sowie EURAC (europäischen Akademie Bozen) durchgeführt. REBECKA steht für „Rebsorten- und Weinbauflächen-Bewertungsmodell unter Berücksichtigung der Auswirkungen und Chancen des Klimawandels in den Alpen“.

Das italienisch-österreichische Projekt setzt auf Synergien. „Kärnten ist ein kleines, aber aufstrebendes Weinbaugebiet, Südtirol hingegen ist bereits etabliert – die Mischung macht’s“, so der gebürtige Kärntner Katz. Das Projekt ist mit Jänner 2017 gestartet und läuft bis Mitte 2019 – so können zwei Ernteperioden analysiert werden. Das gesamte Projektvolumen liegt bei 750.000 Euro.

 

Kontakt:

 

DI Hermann Katz
E-Mail: hermann.katz@joanneum.at