Policies

Innovationsmonitor Steiermark 2005 (Endbericht)

Publikation aus Policies

M. Ploder, P. Schleich, C. Adametz

, 9/2005

Abstract:

Die Steiermark entwickelte sich seit Mitte der 90er Jahre überdurchschnittlich günstig, insbesondere in der Beschäftigung. Analysen (Mayerhofer et al. 2003) zeigten einen positiven Strukturbruch Mitte der 90er Jahre, der zu einem überdurchschnittlichen Wachstum insbesondere der Beschäftigung führte, getragen in erster Linie durch die industrielle Produktion. Das Wachstum wurde jedoch maßgeblich von „traditionellen“ Branchen wie Metall, Papier, Chemie, Fahrzeugbau oder Maschinenbau vorangetrieben (InTeReg 2004)2. Diese Branchen stehen derzeit im Sinne guter Qualifikationsstrukturen, hoher F&E-Aufwendungen und einer starken Exportorientierung gut da. Der Anteil des Unternehmensbereiches3 an den F&E-Aufwendungen in der Steiermark ist im Lauf der vergangenen zehn Jahren um rund 20 %-Punkte gestiegen. Das Wachstum und die Produktivitätsgewinne wurden aber vor allem auch durch eine starke Investitionstätigkeit in Sachkapital und eine damit verbundene Höhertechnologisierung des Produktionsprozesses erreicht.

Die Ergebnisse in Kürze:

Die Steiermark weist im Österreichvergleich eine außerordentlich hohe F&E-Ausgabenintensität nicht nur im öffentlichen Bereich, sondern wie die Graphik zeigt vor allem bei den Unternehmen auf: Unternehmen der Steiermark führen – gemessen am Bruttoregionalprodukt – deutlich mehr F&E durch als der Österreich-Durchschnitt. Die Unternehmen haben zum bemerkenswerten Anstieg der F&E-Quote einen überdurchschnittlichen Beitrag geleistet. Neben einer steigenden Bedeutung der Länder in der Forschungsfinanzierung ist von einer weiterhin großen Bedeutung ausländischer Unternehmen bei der Finanzierung von F&E auszugehen.
 Sehr erfolgreiche Akquisition von F&E-Förderungsmitteln national und international: Bei der Akquisition von Forschungsförderungsmitteln ist die Steiermark nicht nur überdurchschnittlich erfolgreich, sondern konnte ihre Position in den letzten drei Jahren deutlich stärken. Die starke Beteiligung am 6. EU-Rahmenprogramm zeigt, dass es dem steirischen Innovationssystem gelungen ist, internationale Netzwerke aufzubauen. Die durch einige große Unternehmen gebildete  Innovationsspitze sticht im Bundesländervergleich besonders erfolgreich hervor.
Gute Qualifikation für Innovation und F&E: Die Absolventenzahlen erklären sich aus der guten Infrastrukturausstattung. Gleichzeitig gelingt es jedoch der Wirtschaft, eine überdurchschnittliche Zahl an technisch ausgebildeten Hochschulabsolventen (Diplomingenieuren) zu binden, was die technologische Wissensbasis der Region stärkt. Aufgrund des hohen Niveaus können auch die Zuwächse im Fachhochschul-Bereich weniger stark in den Wachstumsraten durchschlagen als in anderen Bundesländern.
Internationale Wettbewerbsfähigkeit: Der erfolgreiche Strukturwandel seit den 80er Jahren in der Steiermark ging mit einer stärkeren Exportorientierung einher, womit der langjährige Rückstand in Bezug auf Exportaktivitäten sukzessive schrumpfen konnte. Die Steiermark weist mittlerweile nicht nur eine ihrer Größe entsprechende Bedeutung in der österreichischen Exportstatistik auf, sondern kann auch auf eine überdurchschnittliche Bedeutung von Technologiegütern an den Exporten von Sachgütern verweisen.
Strukturwandel in Richtung technologieintensiver Branchen: Die Gründungen in Branchen, denen eine höhere Technologie- und Humankapitalintensität  zugeschrieben wird, sind leicht unterdurchschnittlich. Das Gründungsverhalten in diesem Bereich stellte sich in der Steiermark als besonders konjunktursensibel heraus. Nach wie vor gilt, dass hinter diesen guten Werten und vor allem hinter der jüngsten Dynamik im F&E-Bereich in den meisten Fällen eine relativ kleine Zahl an Innovations-Spitzenunternehmen steht.

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