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Arbeitsmarktanalyse Graz-Stadt

Die Industriebundesländer Steiermark und Oberösterreich sind hochgradig exportorientiert. Die Wirtschaftsstrukturen sind vergleichbar, in beiden Regionen lassen sich spezifische regionale  Spezialisierungsmuster identifizieren. Ein Alleinstellungsmerkmal der Steiermark sind die hohen Aufwendungen für Forschung und Entwicklung. Treiber ist der Unternehmensbereich. Oberösterreich ist mit einer Arbeitslosenquote von 5,1 % (2013) weit weniger stark von Arbeitslosigkeit betroffen als die Steiermark (7,4 %; Österreichschnitt 7,6 %). Auf regionaler Ebene verdeutlichen sich weitere Unterschiede. Grazer sind weit häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen als Linzer, dieser Befund gilt für die gesamte Periode 2003-2013, wenngleich in jüngster Vergangenheit eine gewisse Konvergenz zu beobachten war. Gleichzeitig lag das Niveau der Arbeitslosenquote in Graz durchwegs über dem Steiermarkschnitt (2013: 3,4 %-Punkte).

Ziel der nachfolgenden Analysen ist die Identifikation von strukturellen Unterschieden (in Graz-Stadt, in Linz-Stadt), um in weiterer Folge mögliche Ursachen für die unterschiedlich hohen Arbeitslosenquoten zu identifizieren. Diese Unterschiede werden, soweit möglich, quantifiziert. Es folgen handlungsleitende Empfehlungen.

Regionale Abgrenzung: Im Rahmen dieser Arbeit werden interregionale Verflechtungen der Arbeitsmärkte der Zentralräume Graz-Stadt und Linz-Stadt mit ihren Umlandbezirken analysiert. Eine isolierte Betrachtung der Zentralräume kann nicht ausreichend sein. Problemlagen, aber auch spezifische Standortvorteile lassen sich nur unter Berücksichtigung der Einzugsgebiete identifizieren. In der Steiermark sind dies die Bezirke Graz-Stadt und Graz-Umgebung, in Oberösterreich Linz-Stadt und das Linzer Umland (bestehend aus den Bezirken Linz-Land, Wels, Wels-Land, Eferding sowie Urfahr-Umgebung).

Um mögliche Ursachen und Einflussfaktoren der unterschiedlichen Arbeitslosenquoten identifizieren zu können, wurden in einem ersten Arbeitsschritt sechs Themenfelder formuliert, die zur Erklärung für mögliche Ursachen der unterschiedlichen ALQ beitragen:

• Demografie: Welchen Einfluss hat die demografische Entwicklung auf den Arbeitsmarkt?

• Schulungen: Inwieweit wirken Schulungsmaßnamen moderierend auf die regionale Arbeitslosigkeit?

• Wirtschaftsstruktur: Führt die Wirtschaftsstruktur der beiden Städte zu unterschiedlich hoher Arbeitslosigkeit?

• Erreichbarkeit: In welchem Maße beeinflussen Erreichbarkeitsverhältnisse die regionale Arbeitslosigkeit?

• Zentralörtlichkeit: Führen unterschiedliche räumliche Funktionen zu unterschiedlich hohen Arbeitslosenquoten?

• Oder: Liegt der Unterschied an den arbeitslos gemeldeten Personen selbst?

 

Auftraggeber: Wirtschaftskammer Steiermark

 

http://www.ams.at/_docs/Endbericht_Arbeitsmarktanalyse_Graz_11.07.2014.pdf