HEALTH

Roll-out des digitalen OP-Check

HEALTH entwickelte in einer Kooperation mit der Steiermärkischen Krankenanstaltengesellschaft (KAGes) eine digitale Lösung zur Verbesserung der OP-Sicherheit. Ab September 2023 soll die digitale OP-Checkliste schrittweise in allen KAGes-Einrichtungen der Steiermark eingeführt werden.

Vor einer OP werden alle Daten von Patient*innen mit digiralen Anwendungen überprüft.
Die Einführung dieses digitalen Systems ist ein Meilenstein in der chirurgischen Sicherheit mit dem Ziel, Risiken bei chirurgischen Eingriffen zu minimieren, Transparenz zu gewährleisten und den administrativen Aufwand für die Mitarbeiter*innen zu minimieren. Foto: MedUni Graz/Theussl

Ein Meilenstein in der chirurgischen Sicherheit

Seit 2018 entwickeln Teams der JOANNEUM RESEARCH und der KAGes gemeinsam eine digitale Lösung für die 2008 von der WHO entwickelte und auf Papier verwendete „Surgical Safety Checklist“. Diese analogen Checklisten erfordern aber einen erhöhten Zeitaufwand und können auch nicht optimal in bestehende Arbeitsprozesse integriert werden. Die neue digitale Lösung lässt sich einfach in bestehende Arbeitsabläufe integrieren, vermeidet durch automatische Datenübernahmen redundante Dokumentation, bietet eine moderne benutzerfreundliche Oberfläche, ist mobil einsetzbar und bringt für alle Beteiligten eine durchgehende Transparenz. Ein entsprechend den WHO-Sicherheitskriterien qualitätsgesicherter Prozess in der OP-Vorbereitung kann damit optimal unterstützt werden.

Die digitale OP-Prozessunterstützung „OP-Check“ war gegen Ende 2022 so weit, dass sie in zwei OP-Bereichen pilotiert werden konnte. Das geschah im LKH Deutschlandsberg und in der Universitätsklinik für Neurochirurgie des LKH-Univ. Klinikum Graz.

Franz Feichtner, Direktor von HEALTH: „Wir haben nun genug Daten und Rückmeldungen, auf Basis derer wir in die Finalisierung des Produkts gehen können. Ab September 2023 soll die digitale OP-Checkliste schrittweise in allen chirurgischen Einheiten des LKH-Univ. Klinikum Graz eingeführt werden und kann in weiterer Folge in allen KAGes-Einrichtungen der Steiermark verwendet werden. Für den Routinebetrieb wurde auch ein Wartungs- und Betreuungsvertrag mit der KAGes abgeschlossen. In Zukunft wollen wir das Produkt auch anderen Krankenhäusern und deren Betreibern zugänglich machen.“

Gerhard Stark, Vorstandsvorsitzender der KAGes: „Der digitale ‚OP-Check‘ wird zur Steigerung der Sicherheit im OP-Prozess beitragen, bei gleichzeitiger Entlastung unserer Mitarbeiter*innen. Bereits existierende Daten werden übernommen, alle relevanten Informationen stehen allen Beteiligten jederzeit und ortsunabhängig zur Verfügung. Der gesamte OP-Prozess wird dadurch transparenter und entsprechend unserer LEAN-Hospital-Strategie ‚gestreamlined‘."

Zuständig für die Produktentwicklung ist die Forschungsgruppe Digital Healthcare Solutions von JOANNEUM RESEARCH HEALTH. Das dynamische Team ist spezialisiert auf die Entwicklung und klinische Validierung von IKT-basierten Systemen zur medizinischen Entscheidungs- und Arbeitsprozessunterstützung und generiert Software als Medizinprodukt.