JOANNEUM RESEARCH

108. Digitaldialog

Decrypting Cyber Security

Die Gruppe der Rednerund Organisatoren der Veranstaltung
v. l.: Michael Zwatnschko (SILICON ALPS), Daniela Geier-Johnnie (NTT Data), Thomas Schober (PwC), Wolfgang Rosenkranz (CERT) und JR-Prokurist Helmut Wiedenhofer Foto: JOANNEUM RESEARCH

Im 19. März 2024 lud die JOANNEUM RESEARCH gemeinsam mit dem Silicon Alps Cluster zu einer weiteren Veranstaltung aus der Reihe „Decrypting Cyber Security“. Rund 80 Interessierte folgten der Einladung in das Headquarter der JOANNEUM RESEARCH in Graz und konnten sich so über den aktuellen Stand der Cybersicherheitsrichtlinie informieren.

Die sogenannte NIS2-Richtlinie soll die Resilienz gegenüber Cyber-Attacken beziehungsweise Sicherheitsvorfällen von Unternehmen verbessern. Das betrifft sowohl den öffentlichen als auch privaten Sektor. Für viele Unternehmen stellt die Anwendung der NIS2-Richtlinie eine Herausforderung dar, einerseits zu bewerten inwieweit das Unternehmen davon überhaupt betroffen ist und andererseits in der Umsetzung der Handlungsanforderungen.

Thomas Schober von PwC bot einen guten Überblick darüber, wie Unternehmen sich auf eine Cyber-Attacke vorbereiten und diese auch managen können. Das betrifft die Meldung bei der NIS-Behörde genauso wie die Definition der Kommunikationsmöglichkeiten im Falle eines Angriffs. Schober ging im Speziellen auf die Risiken und Auswirkungen in produzierenden Unternehmen ein.

Über den Cyber Resilience Act der EU sprach Daniela Geier-Johnnie von NTT Data. Ihr Vortrag bot nicht nur eine solide Guideline für Hersteller digitaler Produkte, die den Sicherheitsanforderungen entsprechen müssen, sondern auch einen Überblick über die Vor- und Nachteile darüber, digitale Produkte selbst zu entwickeln oder zuzukaufen. Sie prognostizierte, dass weder der Cyber Resilience Act noch die NIS2-Richtlinie das Ende der Fahnenstange sein werden, da komme noch einiges auf uns zu.

Wolfgang Rosenkranz von CERT, dem nationalen Computernotfallsteam, sprach sich dafür aus, dass auf Basis der NIS2-Richtlinie eine solide Verteidigungsstrategie in Unternehmen aufgebaut werden kann. Er präsentierte Beispiele gängiger Cyber-Angriffe und deren Hintergründe. Sein Resümee war, dass wir uns in einem Wettlauf befinden und uns nicht darauf verlassen können, dass Ruhe in die digitale Welt einkehren werde. Hinsichtlich künstlicher Intelligenz ortete Rosenkranz aktuell mehr Vorteile für die Angreifer als für die Verteidigern.

Moderiert wurde die Veranstaltung von Michael Zwantschko von SILICON ALPS.

Der Digitaldialog ist eine Veranstaltungsreihe des SILICON ALPS Clusters, die in Kooperation mit folgenden Partnern durchgeführt wird: JOANNEUM RESEARCH, FH CAMPUS 02, IT Community Styria und FH Kärnten. Die Reihe wurde 2011 initiiert und gilt als nationale Pflichtveranstaltung im Bereich der digitalen Technologien und Medien. Bei der Veranstaltung geben renommierte Technologieexpert*innen – aus Wirtschaft, Wissenschaft und Ausbildung – Einblicke in ihre Bereiche. Der abschließende Dialog bietet den Besucher*innen die Möglichkeit, mit ihnen zu diskutieren, sich zu vernetzen und Chancen einer Zusammenarbeit zu besprechen.