Die Ultrakurzpuls-Lasertechnologie ist vor ein paar Wochen durch die Vergabe des Nobelpreises für Physik in den Mittelpunkt medialer Berichterstattung gerückt. Auch am Institut MATERIALS beschäftigen wir uns seit vielen Jahren mit den technologischen Möglichkeiten und Anwendungen von Laserpulsen, die in kürzester Zeit eine extrem hohe Leistung bereitstellen können.
Unser Experte für die Ultrakurzpuls-Lasertechnologie, Bernhard Lamprecht, hielt am 06. Oktober 2023 im Rahmen der TechTalk-Serie der Infineon Technologies Austria AG in Villach einen Vortrag zum Thema Femtosekundenlaser-Mikrobearbeitung. Die Veranstaltung wurde auch online zu allen Infineon-Standorten weltweit übertragen.
Der Einsatz von Femtosekunden-Lasersystemen hat bedeutende Fortschritte bei der Mikrostrukturierung einer breiten Palette von Materialien wie Metallen, Halbleitern, Polymeren, Glas und Keramiken ermöglicht.
Im Fachvortrag wurden die vielfältigen Möglichkeiten der Oberflächen- und Volumenbearbeitung mit diesen Femtosekunden-Lasersystemen sowie die Herstellung komplexer dreidimensionaler optischer und photonischer Elemente vorgestellt.
Die behandelten Themen umfassten die grundlegenden Prinzipien der Femtosekundenlaser-Modifikation, die auf Laserablation basierende Mikrobearbeitung sowie die Femtosekundenlaserlithographie im Volumen von transparenten Materialien.
Als mögliche Anwendungen wurden die Herstellung mikrooptischer Oberflächenreliefelemente sowie die Herstellung integrierter photonischer Schaltungen und die Herstellung dreidimensionaler Mikrostrukturen im Volumen von Gläsern gezeigt.
Erfahren Sie mehr zum Forschungsthema Laser Mikro- und Nanoprozessierung
Kooperation mit Infineon Technologies Austria AG
Gemeinsam mit der Infineon Technologies Austria AG sowie der Universität Innsbruck forschen wir im Rahmen des Projekts OptoQuant: Optically Integrated Quantum Computing an ionenbasierten Prozessoren mit integrierter Optik. Ziel ist es, mit den Forschungen die Basis zu liefern, um 100 und mehr Qubits miteinander verschränken zu können. Damit wären Rechenaufgaben lösbar, an denen die besten Supercomputer heute noch scheitern.
Über Bernhard Lamprecht
Bernhard Lamprecht ist Physiker mit einem Hintergrund in Experimentalphysik, Optik und Lasertechnologien. Er promovierte auf dem Gebiet der Nano-Optik und ist nun seit mehr als 20 Jahren bei JOANNEUM RESEARCH im Bereich Licht und optische Technologien tätig. Im Laufe der Jahre leitete Bernhard erfolgreich zahlreiche Forschungsprojekte mit den Schwerpunkten Mikro- und Nanostrukturierung, innovative Solarzellenkonzepte, optische Sensorentwicklung mit integrierten organischen Photodioden und Femtosekundenlaser-Mikrobearbeitung zur Herstellung von integrierten optischen Komponenten. Bevor er zu JOANNEUM RESEARCH kam, sammelte er wertvolle Erfahrungen als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Experimentalphysik der Karl-Franzens-Universität in Graz, wo er in verschiedenen Bereichen der Physik arbeitete, darunter Optik, Subwellenlängenoptik, nichtlineare Optik und Elektronenstrahllithographie.