POLICIES

Wie es um die Chancengleichheit in der Forschung steht

Die zweite GRANteD-Stakeholder-Konferenz in Wien ging genderspezifischen Verzerrungen bei der Forschungsförderung und bei wissenschaftlichen Laufbahnen auf den Grund.

Vortragende und Zuhörer
Die Teilnemer der zweiten GRANteD-Stakeholder-Konferenz befassten sich mit genderspezifische Verzerrungen in der Forschung. Foto: GRANteD

Die Untersuchung von genderspezifischen Verzerrungen in den Entscheidungsprozessen der Forschungsförderung sowie in wissenschaftlichen Laufbahnen steht im Zentrum des Horizon-2020-Projekts GRANteD. Am 19. und 20. Oktober 2023 fand – unter der Leitung von Helene Schiffbänker und Michael Ploder vom Institut POLICIES – die zweite Stakeholder-Konferenz in Wien statt. Es wurden erste Ergebnisse öffentlich präsentiert und ihre Bedeutung für verschiedene Akteure im Forschungssystem diskutiert.

Die Rolle der Forschungsförderungsorganisationen

5 Forschungsförderungsorganisationen (RFO) wurden unter die Lupe genommen. Das Ergebnis: Regionale RFO spielen eine Schlüsselrolle bei der Verringerung genderspezifischer Verzerrungen bei der Vergabe von Forschungszuschüssen und tragen ganz allgemein zu einem gleichberechtigteren und gerechteren wissenschaftlichen Ökosystem bei. Diese Maßnahmen sind in einen breiteren politischen Kontext jeder Forschungsförderungsorganisation eingebettet und hängen mit der nationalen Forschungsintensität und der allgemeinen gesellschaftlichen Bedeutung der Gleichstellung von Frauen und Männern im jeweiligen Land zusammen.

Forschungskarrieren und Antragsverhalten

Untersucht wurde auch wie sich genderspezifische Ungleichheiten auf Forschungskarrieren und das Antragsverhalten auswirken. Bei der Untersuchung von Forschungskarrieren in der Wissenschaft anhand eines großen Datensatzes schwedischer Forscher*innen konnte GRANteD zeigen, dass es in diesem Fall keine geschlechtsspezifischen Unterschiede bei der Zeit bis zur Professur gibt, wenn man wissenschaftliche Verdienste und frühere Leistungen berücksichtigt. Im Gegensatz zu den schwedischen Ergebnissen ergab die Analyse der niederländischen Daten über die Laufbahn von Forscher*innen allerdings, dass Frauen im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen mit höherer Wahrscheinlichkeit ihre wissenschaftliche Laufbahn häufiger und auch früher beenden.

 

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