Foto: JOANNEUM RESEARCH / Bergmann
Das EU-Projekt „CircEl-Paper“ verfolgt das Ziel, funktionelle Leiterplatten auf Basis von Papiertechnologie herzustellen, sodass die Elektronik am Ende ihrer Lebensdauer im herkömmlichen Papierrecyclingverfahren entsorgt und sogar recycelt werden kann. Dies könnte die Recyclingkosten verringern und die Rückgewinnung von wertvollen Materialien erleichtern.
Am Institut MATERIALS wird an der Entwicklung geeigneter Materialien geforscht, denn das zellulose-basierte Substrat, das herkömmliche Leiterplatten ersetzen soll, muss den Ansprüchen der Elektronikindustrie gerecht werden. „Wir entwickeln Additive, also Hilfsstoffe, um das Papier stabil und kompatibel mit gängigen Integrationsprozessen zu machen und wir entwickeln Tinten zum Drucken von leitfähigen Leiterbahnen sowie passive Komponenten wie Kapazitäten, Widerstände und Isolatoren“, berichtet Oliver Werzer, Projektverantwortlicher am Institut. „Außerdem befassen wir uns mit skalierbaren Prozessen, welche ein Auftragen dieser neuartigen Materialien auf eine Leiterplatte aus Papier gestatten und eine rasche Anwendung in der Industrie ermöglichen. Dabei hat die Verwendung von ressourcenschonenden und umweltverträglichen Materialien und Prozessen höchste Priorität: Die verwendeten Materialien sollen die Trennung der Komponenten und deren Wiederverwertbarkeit erhöhen und es werden biobasierte Alternativen evaluiert.“
Die Forscher*innen am Institut LIFE nehmen die Kreislauffähigkeit der neu entwickelten Materialien unter die Lupe und evaluieren gesamtheitlich die Nachhaltigkeit der Herstellungsprozesse sowie der Wiederverwertung der eingesetzten Materialien mittels Lebenszyklusanalysen (LCA) – also von der „Wiege bis zur Bahre“ (Cradle to Grave). Dazu die Projektverantwortliche Sara Carniello: „Detaillierte LCA-Studien und die Bewertung der Kreislauffähigkeit sind für derart komplexe Technologien nicht Standard. Sie erfordern sowohl tiefgründiges Know-how über die Materialien und Technologien als auch eine Weiterentwicklung der Methodik, insbesondere für die Bewertung der Kreislauffähigkeit. Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit der verschiedenen im Rahmen des Projekts entwickelten Ansätze werden frühzeitig bewertet und vom Konsortium in der Auswahl und Weiterentwicklung der technologischen Optionen berücksichtigt.“
Fraunhofer ISC (Koordinator), Ri.se, Fedrigoni, VFP Ink Technologies, MMAB, Pagora Grenoble INP
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