JOANNEUM RESEARCH

Analyse der Transferleistungen zur Unterstützung von Haushalten mit Kindern in Österreich

Abstract:

Das Projekt „Analyse der Transferleistungen zur Unterstützung von Haushalten mit Kindern in Österreich“ behandelt die Fragestellung, wie Steuersystem und Transfers auf Bundes-, Landes- und Gemeindeebene zusammenwirken, um die Kosten, die Haushalten durch Kinder entstehen, abzufedern. Dazu werden für tausende systematisch generierte Haushaltskonstellationen, die sich in Bezug auf Anzahl und Alter der Kinder, Betreuungsform, Einkommensaufteilung, Wohnort etc. unterscheiden, Steuer- und Transferkonten für eine Palette an Einkommensstufen simuliert und auf Österreichebene ausgewertet. Um aus den simulierten Steuer- und Transferkosten die Beiträge der öffentlichen Hand zur Deckung entstehender Kinderkosten abzuleiten, wird auf das Konzept der „kinderinduzierten“ Transfers zurückgegriffen. Sie spiegeln die Transferhöhe wider, die sich für Haushalte mit Kindern im Vergleich zu kinderlosen Referenzhaushalten ergibt und erfassen damit sowohl explizit kinderbezogene Transfers (z. B. Familienbeihilfe, Kinderbonus Plus etc.) als auch Transfers, deren Bezug oder Höhe durch Kinder im Haushalt beeinflusst wird (z. B. Mindestsicherung/Sozialhilfe, Wohnbeihilfe etc.).

Es zeigt sich, dass, so alle zustehenden Leistungen ausgeschöpft werden, die kinderinduzierten Transfers für Paarhaushalte mit 1 bis 4 Kindern je nach Einkommensdezil und Kinderanzahl durchschnittlich auf rund 340 Euro bis 570 Euro pro Kind und Monat belaufen. Alleinerziehenden-Haushalte erhalten im Vergleich dazu mit rund 370 Euro bis 690 Euro pro Kind und Monat über alle Einkommensdezile hinweg durchwegs höhere durchschnittliche kinderinduzierte Transfers. Deutliche Unterschiede in der Höhe der kinderinduzierten Transfers gibt es zum Teil über die Altersklassen der Kinder hinweg. Je nach Einkommensdezil kann dabei die Differenz bis zu rund 290 Euro im Monat betragen.

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Keywords: Steuer- und Transfersystem, kinderbezogene Transferleistungen, Haushaltskonstellationen, Simulationsmodell