Bewertung der Gestalterischen Nachhaltigkeit

Der Anteil der Menschen, die in Städten leben, wird in Österreich bis 2050 auf 70 Prozent steigen – dieser ökonomisch bedingte Megatrend der Urbanisierung stellt große planerische und soziale Herausforderungen dar. Unsere räumlich hochaufgelösten Prognosetools helfen Städten und Servicebetrieben diese Herausforderung positiv anzunehmen und die prosperierenden Lebensräume der Zukunft vorausschauend zu gestalten. Dabei geht es nicht nur darum, diese Räume ökologisch, ökonomisch und sozial nachhaltig zu entwickeln, sondern im Kern auch um die Frage, welche Gestalt sie annehmen können, um nachhaltig zu sein.

Gestalterische Nachhaltigkeit bietet anhand der aus System-, Feld- und Gestalttheorie beispielhaft abgeleiteten Bewertungskriterien die Chance, eine nachhaltige räumliche Qualität für die verschiedenen Maßstabsebenen (Gebäude, Straße, Platz, Quartier) zu definieren, welche in Folge auch (semi-)quantitativ überprüft werden kann. So rücken neben den bisherigen quantitativen Auswertungen auch die qualitativen Aspekte einer konkreten räumlichen Organisation in den Fokus. Gestalterische Nachhaltigkeit ist somit ein neuer Blickwinkel, um wünschenswerte Qualitäten räumlicher Entwicklungen, wie etwa Resilienz, zu erkennen und in weiterer Folge sicherzustellen. Ihr Ziel ist es, eine langfristige Aktivierung und Beständigkeit der räumlichen Organisation sicherzustellen, sodass diese durch ihre Gestalt auf lange Sicht ressourcenschonend, energiesparend, klimafreundlich und sozial verträglich genutzt wird und damit auch langfristig wirtschaftlich ertragreich bleibt.

Zur Publikation: Gestalterische Nachhaltigkeit Ein Plädoyer für die Berücksichtigung der räumlichen Gestalt im Nachhaltigkeitsdiskurs – Konzeptuelle Betrachtungen und ein erster Anwendungsbericht