JOANNEUM RESEARCH

Space als Motor der Wirtschaft

... oder wie sexy ist der Weltraum? Die JOANNEUM RESEARCH lud am 4. Oktober 2022 gemeinsam mit dem VRVis Zentrum für Virtual Reality und Visualisierung zu einem Forum rund um Weltraumtechnik für den Alltag. Die hochkarätigen Vortragenden präsentierten, wie österreichische Weltraumtechnologien attraktive Anwendungsbereiche antreibt. Eröffnet wurde die Fachveranstaltung von Steiermarks Wirtschafts- und Forschungslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl.

Weltraumexperten in Graz
Die Vortragenden mit Landesrätin MMag.a Barbara Eibinger Miedl; Credit: JOANNEUM RESEARCH/Rindler


Österreich und der Weltraum

Österreich ist klein, fein und agil in der Weltraumforschung und „wir sind nicht deswegen international sichtbar, weil wir in Österreich sind, sondern wegen unserer Kompetenz“, brach JR-Geschäftsführer Heinz Mayer eine Lanze für Österreichs Forscherinnen und Forscher, die die unendlichen Weiten des Weltraums hinterfragen. In diese Kerbe schlugen auch die anderen Vortragenden der Veranstaltung, deren Präsentationen von Satellitenkommunikation über 3D-Visualisierungen der Marsoberfläche bis hin zu Wettervorhersagen auf extrasolaren Planeten reichten. Allen gemeinsam waren die Überleitungen zu terrestrischen Anwendungen von Technologien der Weltraumforschung, die die heimische Wirtschaft vorantreiben sollen.

Gesucht ist ein starkes Sprachrohr für die Wissenschaft

„Space ist fantastisch und ebnet den Weg zur Bildung“, so Christiane Helling, Direktorin des Instituts für Weltraumforschung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW). Aber „ohne fundamentale Bildung kommt man nicht weiter“, so Helling, deswegen muss Wissenschaft und Forschung attraktiver für junge Menschen werden. Margit Mischkulnig, Abteilungsleiterin für Weltraumangelegenheiten des BMK, insistierte, dass das Sprachrohr für das Wissensgebiet Weltraum einfach größer werden müsse. Die Themen kommen bei der Bevölkerung nicht im entsprechenden Ausmaß an. Diesem Argument schloss sich auch Gerd Hesina, Geschäftsführer von VRVis an, und unterstützt, dass Weltraum begreifbar sein und mit Anwendungen verbunden werden muss, die praktische Entwicklung auf der Erde vorantreiben.

Wie das funktionieren kann, erläuterte Armin Scheinost, der den Bereich Aerospace bei Magna Steyr leitet. Er setzt auf Leuchttürme, die begeistern. Dass dies in Österreich gut umgesetzt werde, bekräftigte Andreas Geisler, Leiter der Agentur für Luft- und Raumfahrt der FFG, indem er Österreich beste Wettbewerbsfähigkeit bescheinigte. Österreich publiziere mindestens so gut wie Deutschland, so Geisler.

Weltraumtechnik auf der Erde

Roland Perko, DIGITAL-Forschungsgruppenleiter von Fernerkundung und Geoinformation, erläuterte, wie man die Auswirkungen des Klimawandels auf die Wälder durch systematische Auswertung von Satellitenbildern sicht- und bewertbar machen kann. Christoph Traxler, Area Coordinator für Smart Worlds am VRVis, und Gerhard Paar, Key Researcher bei JOANNEUM RESEARCH, visualisieren die Oberfläche des Mars für Geologen. Beide veranschaulichten anhand verschiedener Beispiele, was man von dem Stück Mars, das man mit Hilfe der Software PRoViP und PRo3D in 3D auf die Erde holt, auf den Tunnelbau umlegen kann. Und Michael Schmidt, Key Researcher bei DIGITAL, wie Breitbandanbindungen für Hochleistungssatelliten und Haushalte zusammenhängen. DIGITAL-Direktor Matthias Rüther führte durch die Diskussion, Gerhard Paar sorgte für die musikalische Begleitung.

Wenn Sie mehr über Weltraumtechnologien im Alltag wissen wollen, kontaktieren Sie bitte gerhard.paar@joanneum.at oder michael.schoenhuber@joanneum.at.