LIFE Forschungsbereich

Klimawandelfolgen und Klimaökonomik

Neben einer möglichst raschen Transformation zu einer klimaneutralen Wirtschaft und Gesellschaft braucht es auch die Anpassung an unvermeidliche und bereits heute deutlich spürbare Folgen des Klimawandels.

    Hochwasserschutz, Foto: JOANNEUM RESEARCH/Schwarzl

    Voraussetzung für eine optimale Anpassung ist ein detailliertes Verständnis über die zu erwartenden Auswirkungen, um einerseits die größten Risiken aber auch etwaige Chancen identifizieren zu können.

    Wir widmen uns daher

    • der detaillierten Analyse von Klimawandelfolgen, angefangen bei der lokalen bis zur globalen sowie der betriebswirtschaftlichen bis zur gesamtwirtschaftlichen Ebene,
    • und der Entwicklung von Produkten und Lösungen für Betriebe bis hin zu politischen Entscheidungsträger*innen, um evidenzbasiertes Handeln zu ermöglichen.

    Klimawandelfolgenabschätzung

    Schäden durch Extremwetterereignisse, hitzebedingte Risiken für Gesundheit und Arbeitsproduktivität, Schäden an Infrastruktur sowie landwirtschaftliche Risiken durch Ernteausfälle und Spätfrost: Der Klimawandel hat unterschiedlichste Auswirkungen auf nationaler bis lokaler Ebene, die wiederum verschiedene gesamtwirtschaftliche Folgen haben. Mittels eines Mix aus quantitativen (z.B. „Value at Risk“) und qualitativen Methoden bewerten wir Risiken und Schäden aber auch Chancen in verschiedensten Bereichen auf globaler wie lokaler Ebene.

    Gleichzeitig sehen wir, dass sich internationale Auswirkungen des Klimawandels, wie beispielsweise Ernteausfälle, Meeresspiegelanstieg oder Rückgang in der Arbeitsproduktivität, über die Handelsverflechtungen übertragen können und somit auch die EU und Österreich betreffen. Mittels multi-regionaler Input-Output Analyse, die um Umwelt- und Ressourcenbelange erweitert wird, untersuchen wir diese Risiken und quantifizieren die grenzübergreifenden Auswirkungen auf Österreich und die EU.

    Climate Services

    Die Auswirkungen bereits vonstattengehender klimatischer Änderungen werden immer sicht- und spürbarer. Auf dem Weg zu einer klimaresilienten Wirtschaft und Gesellschaft forschen und entwicklen wir maßgeschneiderte, nutzungsfreundliche Produkte und Werkzeuge, die bei der Anpassung an Klimavariabilität und -änderung unterstützen: so genannte Climate Services. Sie machen die vorhandene Fülle an Klimadaten und -informationen für Entscheidungsträger*innen aus unterschiedlichsten Bereichen nutzbar und ermöglichen die Entwicklung klimaresilienter Systeme.

    Neben der Entwicklung von Climate Services – oftmals in einem partizipativen Co-Designprozess zusammen mit künftigen Nutzer*innen und weiteren Stakeholdern aus Forschung und Industrie – beschäftigen wir uns auch mit deren Evaluierung sowie mit der Bewertung ihres Mehrwerts für einzelne Nutzer*innen, die Gesamtwirtschaft und die Gesellschaft.

    Risikowahrnehmung und Stakeholderbeteiligung im Klimarisikomanagement

    Credit: JOANNEUM Research/Schwarzl

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    Integriertes Risikomanagement bezieht die Perspektiven aller beteiligten Stakeholdergruppen ein.

    Klimaökonomik und wirtschaftliche Wirkung

    Um die Klimakrise zu lösen, ist eine grundlegende Dekarbonisierung unserer Wirtschaft unabdingbar. Dies erfordert neben technologischen Veränderungen auch begleitende klimapolitische Maßnahmen, wie beispielsweise die Besteuerung von Kohlenstoffemissionen.

    Welches Potenzial haben innovative Technologien und klimapolitische Instrumente?
    Mittels makroökonomischer Modelle wie „Input-Output“ oder „Computable General Equilibrium“ und ökonometrischer Analysemethoden untersuchen wir dieses Potenzial.

    Bei der Evaluierung werden folgende Indikatoren bestimmt:

    • Emissionsreduktion
    • Ökonomische Effizienz
    • soziale Gerechtigkeit und Wirtschaftsleistung

    Besonderes Augenmerk wird auf Verteilungseffekte und die Milderung der negativen Auswirkungen auf vulnerable Gruppen, wie sozial Schwache gelegt.

    Analyse globaler Wertschöpfungsketten

    Credit: JOANNEUM RESEARCH/Kulmer, Datenquelle: WIOD 2012, JOANNEUM RESEARCH

    In den letzten Jahrzehnten hat die Internationalisierung der Lieferketten erheblich zugenommen. Der Produktionsprozess von Branchen und Unternehmen wird immer mehr in zahlreiche Stufen aufgeteilt und auf mehrere Länder verteilt. In der heutigen Welt finden internationaler Handel und Wettbewerb zunehmend auf Aufgabenebene und nicht mehr auf Branchenebene statt, was zu großen gegenseitigen Abhängigkeiten im globalen Handels- und Produktionsnetzwerk führt. Dies ist vor allem bei den Auswirkungen des Klimawandels sowie bei der Transformation zu einer klimaneutralen Gesellschaft zu berücksichtigen.

    Anhand globaler multi-regionaler „Input-Output“ Analysen zeigen wir, wie regional unterschiedliche Klimapolitik, innovative Technologien- sowie Produktionsprozesse und regional diversifizierte Auswirkungen des Klimawandels sich in der globalen Wirtschaft entfalten. Genauer gesagt, analysierenwir die Effekte auf den Ressourcenverbrauch, Wettbewerbsfähigkeit, Handelsbeziehungen, Beschäftigung und Wirtschaftsleistung.

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