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Good Practice UN-HABITAT 2002, Umweltdatenübertragung durch erdnahe Satelliten

Qualitätssicherung im Rahmen von Trinkwasserversorgungen erfordert eine kontinuierliche Überwachung der Ressourcen. In Kooperation der Joanneum Research und der Fachhochschule Technikum Wien wurde ein Satelliten gestütztes Datenübertragungssystem entwickelt, das kostengünstig Messdaten von jedem beliebigen Ort (auch aus engsten Tälern) in eine Zentrale übertragen kann.

Good Practice UN-HABITAT 2002, Umweltdatenübertragung durch erdnahe Satelliten

http://www.bestpractices.at/4hub_dtsch/4umwelt_satellites.htm

 

Leitidee
Die Trinkwasserverantwortlichen der großen Städte verlangen eine regelmäßige Kontrolle der Quellen. Eine junge Fachhochschule nahm sich in Kooperation mit Industrie, Forschungsinstituten und Satellitenbetreibern des Problems an und entwarf ein Messgerät, das Ergebnisse kostensparend über bodennahe Satelliten jederzeit - auch bei ungünstiger Witterung und Überschwemmungen! - abrufbar macht.

 

Ausgangslage
Wiens Trinkwasserquellen liegen im Gebirge. Um Qualität zu gewährleisten müssen sie regelmäßig kontrolliert werden. Bisher geschah das manuell, ein mühsamer, zeitaufwendiger und im Winter manchmal unmöglicher Prozess. Daher war Satellitenüberwachung naheliegend, aber auch eine Kostenfrage.

Methoden
Low Earth Orbit (LEO) - Satelliten kreisen in einer Höhe von 800 km über der Erde, ca. 30 Stück, und sie können flächendeckend auch aus den entlegensten Gebieten Signale empfangen und weiterleiten. Das Technikum Vienna entwickelte gemeinsam mit Joanneum Research ein bidirektionales Satellitenmodem, kaum größer als ein Handy, das die entsprechenden Signale an den nächsten Satelliten sendet, und sie so über Internet abrufbar macht. Die Kosten für die Satellitenübertragung entsprechen ebenfalls denen eines Satellitenhandys. Die Entwicklung selber wurde durch Staatliche Förderungen zur Etablierung der Fachhochschulen als neuer Studienweg und Datenverarbeitungsfirmen finanziert.

Erfahrungen
Als Testort wurde eine Quelle der Wiener Hochquellwasserleitung in einer entlegenen Schlucht gewählt. Das Gerät wurde über Solarzellen mit Energie versorgt und zeigte eine problemlose und präzise Datenübertragung zu den Forschern in Wien. Bei Bedarf ließe sich anhand der regelmäßig gelieferten Daten auch eine Trinkwasserreinigungsanlage steuern.

Transfermöglichkeiten
Das System ist weltweit einsetzbar, die Studenten werden es im Rahmen von Auslandsstipendien auch in Südafrika und Australien testen. Durch ein Ausbildungsprogramm für Wasserspezialisten unterstützt auch die UNESCO den Einsatz des Systems, und über das INCOMED-Programm diskutiert die EU seinen Einsatz in Südeuropa und dem Nahen Osten


Kontakt

  • Paul Skritek, Technikum der Fachhochschule Wien
  • Hermann Stadler (JOANNEUM RESEARCH)

Website: www.technikum-wien.at

Partner

  • Logotronic GesmbH
  • Magistratsabteilung 31, Wiener Wasserwerke
  • Landesverwaltung Oberösterreich, Wasseramt