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Europäischer Stakeholder-Workshop zur Nachhaltigkeit von Biodiesel

Gemeinsam mit europäischen Experten bewertet JOANNEUM RESEARCH mögliche Maßnahmen zur weiteren Verbesserung der Nachhaltigkeit im Lebenszyklus von Biodiesel.

Europäischer Stakeholder-Workshop zur Nachhaltigkeit von Biodiesel
Stakeholder-Workshop (credit: JOANNEUM RESEARCH)
Europäischer Stakeholder-Workshop zur Nachhaltigkeit von Biodiesel
Gerfried Jungmeier beim Vortrag (credit: JOANNEUM RESEARCH)

Im Auftrag der Europäischen Kommission werden unter der Leitung von JOANNEUM RESEARCH in Zusammenarbeit mit dem steirischen Anlagenbauer BDI – BioEnergy International AG, ALTERRA (Wageningen UR, Holland), der Wageningen University (Wageningen UR, Holland) und Fraunhofer UMSICHT (Deutschland) insgesamt 10 Maßnahmenbereiche zur Verbesserung der nachhaltigen Erzeugung von Biodiesel untersucht. Dafür werden im Rahmen von Lebenszyklusbetrachtungen (vom Rohstoffanbau, über die Produktverarbeitung bis zur Transportdienstleistung) die Treibhausgasemissionen und Kosten, sowie die Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken analysiert und bewertet. Die wesentlichen Ergebnisse wurden für jede Maßnahme in „Fact Sheets“ zusammengefasst und in einem Workshop mit österreichischen und europäischen Vertretern aus Industrie, Landwirtschaft, Verwaltung und Forschung am 13. November 2015 in Wien diskutiert.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Treibhausgasbilanz von Biodiesel vor allem durch Verbesserungen im Anbau der Rohstoffe und durch den Einsatz der Best Available Technology (BAT) bei der Erzeugung von Biodiesel verbessert werden kann. Im Stakeholder-Workshop wurde auch bestätigt, dass Maßnahmen bei der Strom- und Wärmeversorgung in Biodieselanlagen das günstigste Kosten-Nutzen-Verhältnis haben und zeitnah realisiert werden können, während Maßnahmen in der Landwirtschaft, wie z.B. innovative Anbaumethoden, erst mittelfristig die Nachhaltigkeit von Biodiesel verbessern werden können. Das Umrüsten von Anlagen für den Betrieb mit einem Rohstoffmix aus Pflanzenöl, Altspeiseöl und Tierfetten stellt eine weitere Maßnahme dar, die bereits realisiert wird, um die Treibhausgasemissionen der Biodieselproduktion effektiv zu reduzieren. Das Umsetzungspotential dieser Maßnahme wird jedoch wesentlich durch die Verfügbarkeit von Altspeiseöl und Tierfetten beeinflusst.
„Die erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Anlagenbauer BDI in diesem europäischen Projekt ist ein Zeichen dafür, dass die steirischen Kompetenzen bei der Biodieselerzeugung und der Nachhaltigkeitsbewertung auch in Europa geschätzt werden“, fasst der Projektleiter DI Dr. Gerfried Jungmeier (RESOURCES – Institut für Energie, Wasser und Nachhaltigkeit) den Expertendialog zusammen.
Kontakt: DI Dr. Gerfried Jungmeier, gerfried.jungmeier@joanneum.at