LIFE

So haben sich die Transferleistungen für Haushalte mit Kindern im Vergleich zur Teuerung entwickelt

Eine Studie des Instituts LIFE zeigt, dass strukturelle Änderungen im Transfersystem sowie temporäre Maßnahmen die inflationsbedingte Teuerung für Familien im Jahr 2023 dämpfen konnten.

Familie: Mutter, Vater, Sohn und Tochter
Haushalte mit Kindern konsumieren mehr als kinderlose. Von der Inflation sind sie deshalb besonders betroffen. Foto: Pixabay, natik_1123

Transferleistungen zur Unterstützung von Haushalten mit Kindern in Österreich und ihre Veränderung gegenüber dem Jahr 2021 waren das Thema einer Studie unseres Instituts LIFE. Die Ergebnisse wurden am 27. Februar 2024 von Susanne Raab, Ministerin für Frauen, Familie, Integration und Medien, und Franz Prettenthaler, Direktor des Instituts LIFE, im Bundeskanzleramt der Öffentlichkeit präsentiert.

Die auf einem Steuer- und Transfermodell basierenden Simulationen zeigen, dass die strukturellen kinderinduzierten Transfers im Analysejahr 2023 – je nach betrachteter Erwachsenenkonstellation (Paar oder Alleinerziehende) sowie Anzahl und Altersklasse der Kinder – nominal im Mittel um rund 15 bis 25 Prozent gegenüber dem Analysejahr 2021 gestiegen sind. Ein Großteil der seit 2021 erfolgten Teuerungen von 17 Prozent konnte demnach bereits durch strukturelle Änderungen im Transfersystem, wie etwa der Einführung der jährlichen Valorisierung vieler Familienleistungen, abgefedert werden. Wo diese strukturelle Abfederung nicht zur Gänze gelang, was insbesondere auch in unteren Einkommensbereichen zum Teil der Fall war, sorgten in den meisten Fällen die temporären Anti-Teuerungsmaßnahmen dafür, dass es für das Jahr 2023 zu keinen realen Verlusten in den kinderinduzierten Transfers gegenüber 2021 kam. Im Durchschnitt bewirkten strukturelle und temporäre Maßnahmen gemeinsam einen nominalen Anstieg der Transferleistungen um rund 21 bis 30 Prozent und sorgten damit sowohl bei Paar- als auch Alleinerziehenden-Haushalten im Mittel für teils deutliche reale Zugewinne.

Vergleich mit dem Jahr 2021

Die Analyse zu den kinderinduzierten Transfers basiert auf einem Modell, das für 3.546 unterschiedliche Haushaltskonstellationen das Zusammenwirken von Steuern und von Transferleistungen auf Bundes-, Landes- und Gemeindeebene simuliert. Unter „kinderinduziert“ werden dabei Transferleistungen verstanden, die sich durch die Anwesenheit von Kindern im Haushalt ergeben. Im Fokus der Analyse standen Änderungen in den kinderinduzierten Transfers gegenüber dem Jahr 2021 aufgrund struktureller Maßnahmen, wie beispielsweise der Abschaffung der kalten Progression oder der Einführung der jährlichen Valorisierung vieler Familienleistungen. In einer gesonderten Zusatzauswertung wurden für das Analysejahr 2023 zudem die vorübergehenden Auswirkungen temporärer Anti-Teuerungsmaßnahmen auf die kinderinduzierten Transfers untersucht. Eine abschließende Gegenüberstellung der Änderungen in den kinderinduzierten Transfers und der Inflation erlaubten Rückschlüsse darauf, wie gut die strukturellen und temporären Maßnahmen die Teuerung bislang abzufedern vermochten und welche Einkommensbereiche oder Familienkonstellationen besonderer Aufmerksamkeit bedürfen, um Wertverluste in den kinderinduzierten Transfers zu vermeiden.

 

Weitere Informationen

  • Hier geht´s zur Studie "Update zur Analyse der Transferleistungen zur Unterstützung von Haushalten mit Kindern in Österreich